Beiträge von manajah

    Liebe forumsbenutzer


    Ich erhalte mehr oder weniger regelmässig Error 500 Fehlermeldungen wenn ich im Forum unterwegs bin.
    Ist das nur bei mir so, oder habt ihr das auch schon erlebt ?

    Vom 12. bis 14.10.2012 findet in den Räumen der Münchner Aidshilfe e. V. die erste mehrtägige Veranstaltungen für Bisexuelle im Großraum München statt. Bi in the City beschäftigt sich ein Wochenende lang rund um das Thema Bisexualität.


    Bi in the City bietet Workshops, Seminare, Gesprächsrunden und Vorträge. Die Veranstaltung wird durch die BiNe – Bisexuelles Netzwerk e. V. getragen und ist in Zusammenarbeit mit vielen lokalen Gruppen aus den Müncher LGBT Umfeld entstanden.


    Weitere Informationen & Anmeldungen auf [url]www.bine.net[/url]

    USA 1990



    Paris 1931, Henry Miller – einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhundert, June Mansfield Miller – Henrys Frau, eine bisexuelle Schauspielerin, Hugo Guiler – Bänker und Ehemann von Anais, Anais Nin – Schriftstellerin, aus deren Tagebüchern sie nun erzählt: Anais lernt durch ihren Mann Henry Miller und später dessen Frau kennen. Alle vier freunden sich an, aber Anais beginnt gleichzeitig ein Verhältnis mit Henry, der ihr die Welt der freiheitsliebenden, sexuell offenen Künstler in Paris zeigt und streitet mit ihm um das Schreiben. Und sie flirtet mit June und geht mit ihr in Bars, wo Lesben feiern. Ihr Mann bleibt außen vor, bekommt es aber halbwegs mit, dass dort etwas läuft. Ein Strudel der Gefühle, der Tabus und der sexuellen Erfahrungen nimmt seinen Lauf …

    Israel 2009



    Drama um zwei homosexuelle jüdische Männer. Eindrücklicher Spielfilm von Haim Tabakman, der aufgrund breiter Recherchen in Israel entstanden ist, aber auch in andern Gesellschaften Gültigkeit hat.


    Als der junge und attraktive Student Ezri in Aarons Laden tritt, scheint dies zunächst nicht mehr als ein glücklicher Zufall. Denn Ezri sucht Arbeit und Aaron bietet solche an. Die beiden verstehen sich schnell und ohne Worte. Im täglichen Umgang mit Ezri erwacht im Familienvater bald ein lange unterdrücktes Verlangen, gegen das er sich nur schwer wehren kann. Er verliebt sich in den Jungen. Unter dem strengen Gewand des Glaubens gerät Aarons Welt zusehends ins Wanken, denn Ezri eröffnet ihm eine bisher unbekannte Welt der Freiheit und Emotionen. Dem tiefgläubigen Aaron beginnt der Boden unter den Füssen weg zu brechen. Der Titel «Eyes wide open» steht für die Haltung der beiden: Es ist wie ein Auto, das genau auf dich zufährt, du gehst bei vollem Bewusstsein nicht weg, mit «weit geöffneten Augen»

    Frankreich 2000



    Zufällig lernt der gutsituierte Léopold den jungen Franz kennen. Der verliebt sich Hals über Kopf in den älteren Mann, verlässt seine Freundin Anna und zieht bei ihm ein. Doch schon bald wandelt sich die Leidenschaft in Besessenheit, erweist sich Léopold als Despot. Als Anna um Franz zu kämpfen beginnt, geht dieser zu seiner alten Liebe zurück, nur um selbst die Rolle des Unterdrückers zu übernehmen. Da taucht auch noch Léopolds Exfreundin, die Transsexuelle Véra, auf und die Situation spitzt sich zu - mit tödlichen Folgen.

    Spanien 2002



    Drei Freunde, die sich seit der Kindheit kennen und vertrauen: der aus Indien zurückkehrende Nacho, der voller Ideen für den Aufbau eines Meditationszentrum ist, der bisexuelle Carlos, der seine Freiheit ausleben will und keine Tabus kennt, und die mit ihrem jetzigen Leben als Ärztin unzufriedene bisexuelle Chica, die einfach noch etwas anderes machen möchte, aber sich nicht traut! Es gibt viele Stationen für die drei, und das Leben ist nicht immer zu dritt, aber sie sind und bleiben Freunde. Auch wenn Nacho so seine Probleme mit Bisexualität hat …. am Ende gibt es noch ein paar tragische Momente!

    USA 2004



    Gilda, ein reiches, verwöhntes, sehr freizügiges und freiheitsliebendes Mädchen mit dem Kopf in den Wolken stürmt regendurchnässt in das Zimmer des jungen schüchternen Freshmans Guy. Dieser Zufall ist der Anfang einer jahrelangen Freundschaft mit Sex und viel Vertrauen. Gilda hat viele Lover, reist durch die Welt, kommt aber immer wieder auf Guy zurück. Dazu stößt dann noch die arme Mia – einst Tänzerin und Stripperin, jetzt Modell und Krankenschwester. Die drei führen zusammen eine Dreierbeziehung, doch kann Gilda die politischen Interessen von Guy und Mia nicht verstehen. Die beiden informieren sich um die Ereignisse rund um Deutschland und Hitler, sind sehr besorgt und greifen im spanischen Bürgerkrieg gegen die faschistischen Mächte ein.

    Kerstin Münder
    Ich liebe den Menschen und nicht das Geschlecht: Frauen mit bisexuellen Erfahrungen


    Helmer
    ISBN-10: 3897411407
    ISBN-13: 978-3897411401


    Einfühlsam und mutig führt die Autorin die Möglichkeiten vor Augen, die sich dabei eröffnen, sowohl Männer als auch Frauen zu lieben und nicht in Etikettierungen von Gruppenzugehörigkeiten wie der Lesbenszene oder Rollenklischees der Heterowelt zu verfallen. [...] Die Studie kann der Selbsterfahrung und Selbsthilfe dienen, als Aufklärungsbuch fungieren und unterstützend für die Bildung- und Beratungsarbeit sein. Und dieses Buch lässt sich auch als ein Plädoyer für die Erweiterung eigener Identitätskonzeptionen lesen, als eine Warnung vor der Definitionsmacht gesellschaftlicher Konventionen und nicht zuletzt als ein Appell an Toleranz.

    Anke Weschenfelder
    Oklahoma


    Rotpunktverlag Zürich 2002
    ISBN-10:3-85869-244-1
    EAN:9783858692443


    Zwei junge Frauen, die sich zunächst nicht kennen, reisen zur gleichen Zeit nach San Francisco. Misch ist unerfahren, unsicher und ängstlich, während die rastlose Ella wild, leidenschaftlich und scheinbar unerschütterlich an das Leben herangeht.
    Vor dem Hintergrund der fremden amerikanischen Gesellschaft treten die unterschiedlichen Wesenszüge und Lebensentwürfe der beiden Frauen besonders deutlich zutage, und das nicht nur auf angenehme Weise. Ihre Erlebnisse und Begegnungen mit anderen Menschen werden zu Schlüsselerfahrungen, die sie schonungslos mit ihrer Vergangenheit, ihrem Dasein in der Gegenwart und ihren Wünschen konfrontieren.
    Und sie lernen Männer kennen; diese Begegnungen führen dazu, dass sich die Wege von Misch und Ella kreuzen. Schließlich brechen sie gemeinsam mit ihren neuen Freunden zu einer fluchtartigen Reise in die Wüste Nevadas auf. Jetzt scheinen auch die letzten Gewissheiten, nach denen sie ihr bisheriges Leben ausgerichtet haben, aufgehoben. Sand knirscht in Ellas stolzem Selbstverständnis, und unter der erbarmungslosen Sonne beginnt Mischs Ängstlichkeit auszubleichen. Irgendwann wird es unvermeidlich, der Reise ein Ziel zu setzen ...

    Brigitte Honnens
    Wenn die andere ein Mann ist: Frauen als Partnerinnen bisexueller Männer


    Campus Verlag
    ISBN-10: 3593355752
    ISBN-13: 978-3593355757


    Dem Thema Bisexualität kommt eine immer größere Aufmerksamkeit und Bedeutung zu. Insbesondere im Zusammenhang mit der Erforschung von Aids und möglichen Ansteckungswegen geriet die Gruppe der Bisexuellen ins öffentliche Bewußtsein. Trotzdem zählt Bisexualität immer noch zu den großen Tabuthemen unserer Gesellschaft - mehr noch als beispielsweise Homosexualität. Hiervon sind besonders die Partnerinnen betroffen, die in einer Beziehung mit bisexuellen Männern leben. Brigitte Honnens hat mit über fünfzig betroffenen Frauen gesprochen, die sich durch die gesellschaftliche Tabuisierung isoliert fühlen und kaum über ihre spezifische Problemlage reden können. In einem spannenden, erhellenden Buch berichtet sie, wie Frauen die mit ihrer Partnerschaft verbundenen Probleme lösten und warum sie bestimmte Partner wählten. Oft ist es gar nicht die Bisexualität des Partners, die betroffenen Frauen Schwierigkeiten macht. Erst die Reaktionen der Umwelt und die vorherrschende Verständnislosigkeit ihnen gegenüber lassen eine solche Partnerschaft zu einer Belastung werden. Das Phänomen Bisexualität ist bislang kaum erforscht worden. Dieses Buch liefert wertvolles authentisches Material zu einem wenig diskutierten Thema und zeigt erstmals, wie Frauen mit der Bisexualität ihres Partners umgehen. Erstmals im deutschen Sprachraum sind Partnerinnen von bisexuellen Männern thematischer Schwerpunkt eines Buches. 50 Frauen, in ihrer Isolation aufgespürt, berichten über ihre Erfahrungen mit solchen Partnern und den Reaktionen ihrer Umwelt. Brigitte Honnens ist promovierte Soziologin, Vorsitzende von »Pro Familia Bremen« und Geschäftsführerin des »Instituts SchwulLesbische Studien« an der Universität Bremen.

    Queerdom ist ein Verein aus der Region Schaffhausen für Lesben, Bisexuelle und Schwule. Wir bieten einen gemütlichen Vereinstreff im kleinen Rahmen - sehr zentral gelegen beim Bahnhof Schaffhausen - in der crossbox. Dieser findet jeden ersten Mittwochabend im Monat ab 19:00 Uhr bis 21:30 Uhr statt. Zudem veranstalten wir Aktivitäten wie Bowlingturniere, Verkaufsstände und Grillabende. Queerdom ist national und international an Prides vertreten und fördert die Akzeptanz in unserem Kanton. Queerdom für das Gemeinsame und für uns.


    Queerdom trifft sich jeden ersten Mittwochabend im Monat (ab 19:00 Uhr) in der Crossbox zu einem lockeren Vereinstreff. Jedermann und Jedefrau ist willkommen, egal ob Mitglied oder nicht! Wir freuen uns natürlich insbesondere neue Gesichter in unserem Verein begrüssen zu dürfen.


    queerdom.ch/

    Unser Beratungsangebot richtet sich an alle Menschen, welche Fragen zum LesBiSchwulTrans - Lebensumfeld haben - egal, welche sexuelle Orientierung sie selbst haben.


    Wir beraten dich am Telefon, per Email oder im persönlichen Gespräch.


    RainbowLine ist ausschliesslich in der deutschsprachigen Schweiz tätig, aber es gibt verschiedene Beratungsgruppen in der französischen und italienischen Schweiz, die ähnliche Dienste anbieten. Die Adressen von lokalen Gruppen findest du bei unseren Links.


    Wichtiger Hinweis
    Selbstverständlich unterstehen alle BeraterInnen der Schweigepflicht und absolvieren regelmässige Beratungstrainings zur Qualitätssicherung.
    Die Übermittlung von Daten über das Netz ist in der Regel unproblematisch. Es gibt allerdings keine 100% Sicherheit. Wir empfehlen dir deshalb Zurückhaltung mit sensiblen Personendaten.


    Montag bis Freitag, 19 - 21 Uhr unter
    0848 80 50 80


    [email protected]
    [email protected]


    http://www.rainbowline.ch

    comingInn ist die Berner Jugendgruppe für alle schwulen und bisexuellen Jungs bis 27 Jahre. Bei uns sind alle ganz normal - eben anders. Wir treffen uns regelmässig um gemeinsam ein paar gemütliche Stunden zu verbringen.
    Bei uns sind alle schwulen und bisexuellen Jungs willkommen, die gerne andere junge Männer kennen lernen möchten und Freude am gemütlichen, ungezwungenen Zusammensein haben. Politisch und religiös sind wir absolut unabhängig.
    Geleitet wird die Jugendgruppe durch den Vorstand welcher bei Unklarheiten oder Problemen – privater oder sonstiger Art – gerne weiterhilft. Diskretion und Verschwiegenheit werden bei uns gross geschrieben. Du brauchst keine Angst zu haben, dass dich hier jemand outet oder private Sachen weitererzählt. Der Vorstand organisiert jeweils auch das Programm der comingInn und regelt die administrativen Dinge.
    Zudem engagieren wir uns freiwillig bei lokalen oder nationalen Events rund um das Thema Homosexualität. Selbstverständlich wird niemand dazu gezwungen. Du entscheidest, worauf du Lust hast!


    cominginn.ch


    comingInn
    3000 Bern


    [email protected]

    Von Carsten Weidemann


    Lange Zeit war B. mit Männern glücklich. Erfahrungen mit Frauen hatte er zwar in seiner Pubertät sammeln können, doch später wurde ihm doch klar: Mit den Kerlen klappt es besser, sowohl im Bett als auch in der Beziehung. Die Eltern machten keinen großen Stress, als sie erfuhren, dass ihr Sohn lieber mit Männern zusammenlebt. B. nutzte gern die Szeneläden, um Leute zu treffen. Mit seinem schwulen Bekanntenkreis ging er gern auf das Verzaubert-Filmfestival. Das Coming-out ließ sich als insgesamt gelungen und abgeschlossen betrachten. B. galt überall als der schwule B.


    Doch dann passiert es: B. trifft in seinem Job - in einem schwul-lesbischen Betrieb - auf A, diese unglaubliche Power-Frau. Und die Liebe schlägt ein. Bei beiden. Für das Paar, das sich da frisch gefunden hatte, war all das kein großes Problem. Auch A hatte in der Vergangenheit Erfahrungen sowohl mit Männern wie mit Frauen gehabt. Höchst irritiert reagierte dagegen das Umfeld. "Ich dachte, du bist schwul?" Den vermeintlich plötzlichen "Sinneswandel" wollte zunächst kaum einer glauben.


    Die sexuelle Orientierung ist Teil der eigenen Identität. Wenn Schwule und Lesben ihren Coming-out-Prozess durchlaufen, rückt ebendiese Orientierung in den Mittelpunkt. Sie kann sehr prägend sein, vor allem, wenn eine homophobe Umwelt das eigene "So Sein" negiert. Das ist wohl der Hauptgrund, warum jemand, der sich bislang als schwul oder lesbisch bezeichnet hat und dann aus dieser Schublade ausbricht, für Verwirrung sorgt. Die "monosexuelle" Norm in unserer Kultur wirkt auch "andersrum" bis in die Community hinein.


    Offen sein für das, was einem das Herz rät
    Beziehung, Liebe und Sexualität zu Menschen beiderlei (biologischen) Geschlechts aufbauen zu können, ist eigentlich etwas Wunderbares. Wer bi ist, dem stehen wesentlich mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Es gibt einem die Chance, wesentlich freier und selbstbestimmter sein Beziehungsleben zu gestalten. Wer sich nur in der einen Schublade aufhält, der wird mit Sicherheit einige Erfahrungen nicht machen.


    Nach der Selbsteinschätzung der Befragten in repräsentativen Studien zu urteilen, ist Bisexualität unter Frauen in westlichen Industriestaaten weiter verbreitet als unter Männern. Darüber hinaus geben Menschen mittleren Alters bisexuelle Neigungen häufiger an als Personen jüngeren Alters. Hierbei könnte es sich um einen Generationeneffekt handeln, da die Häufigkeit homosexueller Handlungen unter männlichen Jugendlichen laut einer Studie des Instituts für Sexualforschung an der Universität Hamburg in den letzten 30 Jahren von etwa 18 Prozent auf zwei Prozent gesunken ist. Erklärt wird dies unter anderem mit Befürchtungen, als "Schwuler" zu gelten.


    Wichtig ist es, sich von Identitätszwängen und Beziehungsnormen, die einem von außen aufgedrückt werden, zu befreien. Es ist völlig egal, das Mutti sich jetzt doch wieder Hoffnungen macht wegen möglicher Enkel, und es ist nicht wichtig, dass das Label "schwul" oder "lesbisch" aus Sicht der Freunde nicht mehr passt. Wichtig ist, was einem das eigene Herz sagt. Wenn die Schmetterlinge im Bauch einen Aufruhr starten, sollte man ihnen folgen. Das zweite, das bisexuelle Coming-out läuft dann auf jeden Fall einfacher.


    Quelle: http://www.queer.de/detail.php?article_id=14066

    von Nicole Lauscher


    Sie lieben Männer und Frauen, deshalb sind sie oft ungeliebt. Bisexualität ist in unserer Gesellschaft ein Tabuthema – weil sie das Schubladendenken stört.
    Ja oder nein, schwarz oder weiß, Mann oder Frau. Aber was, wenn sich jemand nicht festlegen will? Im Showgeschäft ist Flexibilität attraktiv. Wenn Madonna, Amy Winehouse oder Lady Gaga verkünden, sie würden auf beide Geschlechter stehen, sichert ihnen das wenigstens für einen Tag das Medieninteresse. Frauen können das verstehen und Männer finden das geil. Selbst Inge Meysel konnte auf ihre alten Tage gestehen, bisexuell zu sein, ohne befürchten zu müssen, den Beinamen „Mutter der Nation“ zu verlieren. Für Männer sieht die Lage schon schwieriger aus. Sich zu outen fällt leichter, wenn die Bisexualität zum Image passt und die weiblichen Fans nicht verprellt, Mika oder David Bowie sind solche Kandidaten.


    Wer in seriöser Umgebung ernst genommen werden will, muss Position beziehen. Am besten natürlich, er ist „normal“ heterosexuell. Neuerdings dürfen Politiker auch schwul sein, Polit-Talkmasterinnen lesbisch. Bisexualität existiert in diesen Kreisen aber scheinbar nicht. Vielleicht weil diese sexuelle Orientierung nicht in eine Schublade passt. Schubladendenken aber beruhigt, weil dann alles seine Ordnung hat.


    Manche Menschen sind manchmal bi
    Bisexualität passt in keine Schublade. Es gibt nicht einmal eine genaue Definition, was es überhaupt bedeutet, bisexuell zu sein. Um diese sexuelle Orientierung zu beschreiben, berufen sich Wissenschaftler gern auf eine Skala, die der US-amerikanische Sexualforscher Alfred Charles Kinsey bereits 1948 im „Kinsey-Report“ veröffentlichte. Sie reicht von null bis sechs: Null steht für ausschließlich hetero-, sechs für ausschließlich homosexuell. Alle Stufen dazwischen sind Abstufungen bisexueller Orientierung. Ob schon bisexuell ist, wer vom Sex mit dem einen Geschlecht phantasiert, aber mit dem anderen ins Bett geht, darüber gehen die Meinungen auseinander.
    Doch nicht nur die breite Spanne – bi ist, wer nicht ganz eindeutig homo- oder heterosexuell ist – macht eine genaue Definition unmöglich. „Bisexualität ist nicht endgültig“, sagt der Sexualwissenschaftler Harald Stumpe vom Institut „Sexualpädagogisches Zentrum“ der Fachhochschule Merseburg. „Sie ist in einem gewissen Maße frei wählbar. Es kann sein, dass sich jemand in einer Phase seines Lebens als heterosexuell und in einer anderen als bisexuell beschreibt.“

    Übergang oder gar nicht existent?

    Einige Wissenschaftler beschreiben Bisexualität auch als Orientierungszeit, in der Betroffene ihre sexuelle Identität zwischen Hetero- und Homosexualität finden. Forscher der University of Utah widersprechen dieser These. Anhand einer Langzeitstudie wollen sie bewiesen haben, dass Bisexualität eine eigenständige Form der sexuellen Orientierung und eben kein Übergangsstadium ist. Sie begleiteten 79 Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren über einen Zeitraum von zehn Jahren: Fast alle Frauen, die ihre sexuelle Orientierung zu Beginn der Studie als bisexuell oder unbestimmt beschrieben hatten, behielten diese Einschätzung bis zum Ende der Untersuchung.


    Bisexualität gibt es gar nicht, sagen andere Forscher. In Wahrheit seien die Betroffenen homosexuell. Sie fühlten sich aufgrund des gesellschaftlichen Drucks jedoch dazu gezwungen, auch das andere Geschlecht attraktiv zu finden. Eine kanadische Studie, die das Magazin „Psychological Science“ 2005 veröffentlichte, stützt diese These. Sie kommt zu dem Ergebnis, männliche Bisexualität sei eine Kopfsache.
    In der Untersuchung zeigten die Forscher 30 heterosexuellen, 33 bisexuellen und 38 homosexuellen Männern Videos, in denen entweder zwei Frauen oder zwei Männer Sex hatten. Die Probanden sollten angeben, wie stark sie sich durch die Darstellungen erregt fühlten. Gleichzeitig maßen die Forscher die körperliche Erregung der Teilnehmer. Während für die hetero- und homosexuellen Probanden subjektives Empfinden und körperliche Erregung übereinstimmten, zeigten sich für die bisexuellen deutliche Differenzen: Obwohl sie angaben, sich von beiden Reizen erregt zu fühlen, reagierten sie körperlich nur auf eine der Darstellungen – in den meisten Fällen war das die männliche.

    Bisexualität ist keine Frage des Alters

    Jürgen Höhn war verheiratet, als ihm bewusst wurde, dass er Frauen und Männer liebt. Um seine Ehe nicht zu gefährden, ging er zu Psychologen: „Ich dachte, sie könnten mir die Neigung vielleicht wegtherapieren.“ Heterosexuelle Therapeuten wollten ihm seine Homosexualität als Unreife ausreden, homosexuelle dagegen versuchten, ihm die Heterosexualität als bürgerliches Deckmäntelchen zu vermiesen. Erst spät fand Jürgen Höhn in der Therapie was er wirklich suchte: die Erlaubnis, Männer und Frauen gleichzeitig zu lieben. Seine Ehe ging trotzdem in die Brüche, aber heute ist er überzeugt: „Das lag nicht an meiner sexuellen Orientierung!“
    Höhn sattelte beruflich um und wurde selbst Therapeut. Bisexualität ist sein Spezialgebiet. 1994 gründete er das Zentrum für Bisexuelle Lebensweisen in Berlin, eine deutschlandweit bis heute einzigartige Einrichtung, die Therapiestunden, Telefonberatung, Abend- und Wochenendveranstaltungen anbietet. Der Bedarf ist groß. „Viele Menschen, die zu uns kommen, entdecken gerade ihre eigene Identität“, sagt Jürgen Höhn. Das seien nicht immer Heterosexuelle, die sich auf einmal zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlten, sondern auch überzeugte Lesben, die sich in einen Mann verlieben. Dieses Coming-out falle ihnen meistens viel schwerer als früher das zur Homosexualität.
    „Bisexualität ist kein Phänomen, das nur im Jugendalter auftritt“, bestätigt auch der Sexualwissenschaftler Harald Stumpe. „Viele Menschen, die sich heute dazu bekennen, sind 30 Jahre und älter.“ Sie brauchten ein Stück Lebensbiografie und die Fähigkeit, sich selbst zu hinterfragen, um diese Erfahrung zu machen.

    Bisexuell sein heißt nicht bisexuell leben

    Allerdings erlebt nicht jeder Bisexuelle seine Sexualität so drängend, dass er alle Facetten ausleben muss. Viele führen ihr Leben mit der Erkenntnis, bisexuell zu sein, genauso weiter wie bisher. Es ist wie der Gedanke an einen Seitensprung, der nie ausgeführt wird. Andere leben ihre Bisexualität in Phasen aus. Sie sind einige Jahre nur mit Frauen zusammen, danach mit Männern und selten oder nie mit beiden gleichzeitig. Oft verheimlichen sie den jeweiligen Partnern ihre sexuelle Orientierung und geben sich – je nach Partnerschaft – als hetero- oder homosexuell aus.


    Volker von Thenen gehörte zu diesen Menschen. Seiner Ex-Frau hat er nie von seiner Bisexualität erzählt. Dabei war ihm selbst seine Neigung seit der Pubertät bewusst. Den ersten Sex hatte der heute 47-Jährige mit einem Mann, dann sammelte er Erfahrungen mit Frauen und wollte beides nicht mehr missen. Bis er sich zum ersten Mal richtig verliebte: „Da dachte ich, die Bisexualität sei nur eine Phase und ginge vorbei.“
    Der junge Mann tat, was damals üblich war: Er heiratete mit 25 Jahren seine große Liebe und bekam wenig später mit ihr eine Tochter. „Ich war treu in unserer Ehe und habe auch damals den Sex mit Männern nicht vermisst.“ Dennoch hielt die Beziehung nicht und in den folgenden zehn Jahren habe er sich sexuell „ausgetobt“, erzählt von Thenen. Um nicht den Eindruck zu erwecken, es hätte sich über die Jahre ein großer Drang angestaut, beeilt er sich, hinzuzufügen: „Es war nicht unbedingt nötig, aber es hat sich so ergeben.“
    Seit sieben Jahren ist Volker von Thenen wieder mit einer Frau zusammen. Als er sie mit seiner Bisexualität konfrontierte, war das für sie zunächst ein Schock: „Sie hatte Angst, mir sexuell nicht zu genügen. Aber das ist doch Quatsch: Bisexuell sein bedeutet doch nicht, auf Sex fixiert zu sein.“ Ein heterosexueller Mann schlafe ja auch nicht zwangsläufig ständig mit anderen Frauen. Inzwischen hat er seine Freundin überzeugt: „Ich kann genauso gut eine treue monogame Beziehung führen, wie jeder Heterosexuelle auch.“


    Für die meisten Homo- oder Heterosexuellen ist Treue mehr als nur ein Liebesideal. Sie ist Voraussetzung für eine Beziehung. Wenn ein Partner allerdings zugleich Männer und Frauen liebt, gerät dieses Ideal ins Wanken. Der andere denkt, er müsse gleichzeitig mit beiden Geschlechtern konkurrieren und fühlt sich machtlos. Wenn keiner für die Beziehung kämpft, scheitert die Partnerschaft an dieser Ohnmacht. „Die Frage nach Monogamie ist der Knackpunkt in der Diskussion um Bisexualität“, sagt Jürgen Höhn. „Dabei ist Monogamie in einer hetero- oder homosexuellen Beziehung genauso wenig garantiert.“

    Verheiratet, zwei Kinder, bisexuell

    Höhn sieht in der Monogamie kein erstrebenswertes Ziel. Selbst wenn ein dritter oder sogar vierter Partner hinzukommt, müsse eine Beziehung nicht scheitern, sagt er. „Den meisten Menschen fehlen nur alternative Lebensmodelle. Mit den richtigen Strategien können sie Konflikte lösen und ihre Partnerschaft stabilisieren.“ Wie zum Beweis erzählt er von seiner eigenen Lebenssituation: Neben Frau und Kindern führt Jürgen Höhn eine Beziehung mit einem Mann, seine Partnerin hat ebenfalls eine Geliebte.


    Wenig Forschung um ein Minderheitenphänomen
    Bisexualität führt nicht nur innerhalb einer Partnerschaft zu Konflikten. „Minderheiten werden von der Gesellschaft sehr oft negativ bewertet“, sagt der Sozialmediziner Harald Stumpe. Das belegt auch eine Umfrage, die das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin, Maneo, im Jahr 2007 veröffentlichte. Von 23 949 Schwulen und bisexuellen Männern gaben fast 40 Prozent an, innerhalb der letzten zwölf Monate wegen ihrer sexuellen Orientierung beschimpft und beleidigt worden zu sein. Knapp 15 Prozent wurden sogar bedroht. Damit diese Diskriminierung aufhöre, sei es wichtig, sichtbar zu werden und sich zu emanzipieren, erklärt Stumpe.
    In der deutschen Forschung führt die Bisexualität ebenfalls noch ein Schattendasein. Harald Stumpe erklärt das zum Teil mit dem Schock über die Kinsey-Skala 1948. Sie kam zu dem Ergebnis, dass über 90 Prozent der Bevölkerung zu einem gewissen Grad bisexuell seien. Dieser Schock habe die Finanzierung der Forschung im Bereich Bisexualität ausgebremst und bis heute habe sich daran nicht viel geändert. Zudem sei das Thema für viele Entscheidungsträger tabu, anstößig oder einfach überflüssig.


    Psychische Probleme, Essstörung und Suizid
    Amerikanische Studien beleuchten dagegen die Einflüsse, die Bisexualität auf die Psyche der Betroffenen haben kann. Ein Forscherteam der kalifornischen Universität Los Angeles kommt in einer Umfrage unter 2074 Menschen zwischen 18 und 64 Jahren zu dem Ergebnis, dass sich Homo- und Bisexuelle mehr als doppelt so oft in psychotherapeutischer Behandlung befinden als Heterosexuelle. Und auch das Risiko, eine Essstörung zu entwickeln, sei für die Betroffenen größer, bescheinigt eine Befragung der Mailman School of Public Health unter 516 New Yorkern. Forscher der McGill University in Montreal fanden in einer Untersuchung mit 1900 High-School-Studenten außerdem heraus, dass Homo- und Bisexuelle mit einer größeren Wahrscheinlichkeit suizidgefährdet sind als heterosexuelle Jugendliche.
    Auch wenn Bisexualität in der Gesellschaft noch nicht immer als sexuelle Orientierung ernst genommen wird: „Es hat sich in den letzten Jahren extrem viel getan“, sagt Harald Stumpe. Er ist überzeugt, dass das Internet dafür eine entscheidende Rolle spielt. „Es ermöglicht, anonym den ersten Schritt zu gehen. Im Netz können Bisexuelle sich ausprobieren. Hier sammeln sie virtuell über die Webcam oder verbalerotisch erste Erfahrungen.“ Zudem könnten Betroffene über das Netz Treffen in der realen Welt arrangieren. Der Professor für Sozialmedizin und Sexualwissenschaft hat über drei Jahre das Chat- und Kontaktportal für Schwule, bi- und transsexuelle Männer, GayRomeo, beobachtet: „2006 gaben nur 19 Prozent der Nutzer an, bisexuell zu sein, inzwischen sind es schon 25 Prozent.“



    http://www.focus.de/gesundheit…den-ufern_aid_492781.html

    07.04.2010 - 17:35 Uhr von Achim Raschka


    Lady Gaga, Fergie von den Black Eyed Peas oder "Transformers"-Star Megan Fox sagen auch zu Frauen nicht nein. Und die Powerfrauen sind nur einige von vielen prominenten Beispielen. Bisexualität ist viel verbreiteter, als manche glauben.


    Ist es eigentlich normal, wenn man sich zu Frauen und Männern gleichermaßen hingezogen fühlt?
    Die Bisexualität, eigentlich richtiger die Ambisexualität, ist eine Neigung, bei der sich Menschen sexuell zu beiderlei Geschlecht hingezogen fühlen. Diese Neigung ist keineswegs selten. Die Angabe über Menschen, die die Bisexualität gelegentlich auch ausleben, liegt bei etwa 10 Prozent der Bevölkerung.


    Hohe Dunkelziffer
    Sicher ist aber auch: Sehr viel mehr Menschen spüren die Anziehung sowohl für das eigene als auch für das andere Geschlecht, trauen sich aber nicht, es öffentlich zuzugeben. So ist es sehr schwer, den tatsächlichen Anteil in der Bevölkerung einzuschätzen. Aussagen wie "ein bisschen Bi schadet nie" oder "Jeder ist ein bisschen Bi" werden häufig scherzhaft genutzt. Sie kommen den Maximalschätzungen von bis zu 95 Prozent aus dem Kinsey-Report von 1948 jedoch sehr nahe.
    Heutige Schätzungen pendeln sich bei etwa 20 Prozent der Bevölkerung ein, in den sehr monosexuell geprägten Kulturen Amerikas und Westeuropas liegen sie meistens sogar deutlich niedriger.
    Nach verschiedenen Umfragen ist Bisexualität deutlich häufiger bei Frauen als bei Männern. Auch scheint sie bei Personen mittleren Alters deutlich häufiger zu sein als bei jungen Leuten. Eine Studie aus dem Deutschen Ärzteblatt von 1998 erklärt dies dadurch, dass Männer und vor allem Jugendliche häufig Angst haben, als schwul geoutet zu werden, wenn sie ihre Neigung zu Männern zugeben.


    Bisexualität und Kultur
    Vor allem in der griechich-römischen Antike wurde die Bisexualität als Normalzustand angesehen und auch in der islamischen Welt stellte sie früher keinen Sonderfall dar.
    Natürlich war damals die Bindung an ein Geschlecht die häufigere Form der sexuellen Partnerschaft, Bisexualität wurde jedoch nicht tabuisiert. So schreibt der im Jahr 1200 nach christlicher Zeitrechnung verstorbene Rechtsgelehrte Ibn al-Gauzi: "Derjenige, der behauptet, dass er keine Begierde empfindet (wenn er schöne Knaben erblickt), ist ein Lügner, und wenn wir ihm glauben könnten, wäre er ein Tier, nicht ein menschliches Wesen."


    Wer ist bisexuell?
    Wie bereits dargestellt, ist etwa jeder fünfte Mensch bisexuell veranlagt, etwa die Hälfte sagt dies offen und lebt es zumindest phasenweise auch aus. Dabei gibt es keinen typischen Bisexuellen. Die meisten Bisexuellen sind verheiratet, haben Kinder oder leben in festen homo- oder heterosexuellen Beziehungen.
    Das bisexuelle Interesse ist bei den meisten nur zeitweise vorhanden, etwa wenn sie sich "plötzlich" in einen Angehörigen des "falschen" Geschlechts verlieben, andere Bisexuelle suchen ständig nach Partnern beiden Geschlechts, um ihr Sexleben aufzupeppen.


    Betroffene leiden häufig darunter
    Schwierig wird die Situation, wenn ein bisexuell veranlagter Mensch seine Neigungen zu unterdrücken versucht. Das Ergebnis ist ein hoher psychischer Stress, der für die Person zu Belastungen und Spannungen führen kann. Diese weiten sich in der Regel auf sein Umfeld, etwa seine Familie, aus. Der Betroffene fühlt sich als Außenseiter nicht wohl in seiner Haut, will aber die Situation selbst nicht wahrhaben.
    Auch die Öffnung gegenüber dem potentiellen Partner bringt häufig nicht die erwünschte Entspannung, häufig stößt er auf Ablehnung, sowohl in seiner gewohnten Umwelt als auch bei dem Objekt seiner sexuellen Begierde. Auswege aus einer solchen Klemme bieten dann nur noch Beratungsstellen, bei denen er seine Probleme offen darstellen kann und Hilfe in Form von verständigen Menschen findet.


    Ist Bisexualität unnormal?
    Die Quelle der Bisexualität zu ergründen, ist ebenso schwer wie die der Homosexualität. Es handelt sich dabei wie bei allen sexuellen Neigungen nicht um eine Krankheit mit einem klar zu erkennenden Auslöser. Auch eine bewusste Entscheidung des Individuums liegt der Bisexualität nicht zugrunde.


    Nach einer These von Sigmund Freud ist im Grunde jeder Mensch bisexuell veranlagt, wird jedoch durch die Gesellschaft dazu gebracht, die homosexuellen Anteile seiner Neigung ins Unbewusste zu verbannen.
    Dabei sollte man Abstand davon nehmen, Bisexualität als "sexuelle Störung" oder als "widernatürliches Verhalten" zu betrachten. Selbst im Tierreich kann man viele Beispiele für bisexuelles Verhalten finden, etwa unter den dem Menschen nächstverwandten Zwergschimpansen. Bei diesen Tieren ist die Bisexualität der Normalfall, Sex wirkt als Aggressionsventil und wird mit Partnern beiderlei Geschlechts durchgeführt. Vor allem Sex zwischen Zwergschimpansen-Weibchen findet sehr häufig statt.


    [url]http://leben.freenet.de/gesundheit/sexualitaet/bisexualitaet-wenn-man-frauen-und-maenner-liebt_827552_533130.html[/url]

    bisexualitaet.org ist ein Blog für alle, die sich über Bisexualität informieren möchten – nicht nur für Bisexuelle. Deef Pirmasens und Paula schreiben hier mit dem Ziel, mehr Selbstbestimmtheit für Bisexuelle zu erreichen sowie Ahnungslosigkeit und Diskriminierung abzubauen.


    bisexualitaet.org