Beiträge von Schutzraum

    Offene Treffs zum Beispiel. Denke das dort immer ein paar Leute sind, die auf Neue zugehen. Ende des Monats findet wohl was statt, wo ich hin gehen werde. Ansonsten würde ich gerne wieder in einen Verein, Chor, Theatergruppe oder so gehen, vorausgesetzt das die Gruppe auch Toleranz als Thema hat, also das sich verschiedenste Menschen da sammeln, bzw ganz klar Leute die sich als queer einordnen dort zu finden sind. So käme ich unter Leute, würde verschiedene Lebensarten kennenlernen und nebenbei wieder was sinnvolles für mich tun.


    In der Vergangenheit war das eher Zufall. an meinem Mut muss ich stark arbeiten, um nicht nur da zu sein, sondern auch mit Leuten zu reden.
    Denke ihr helft mir schon, allerdings merke ich das ich einiges mal im geschützten Rahmen ansprechen muss, weil es ja doch irgendwie rumort.

    Danke Haru,


    Danke für deine Nachricht. Sie hat mich irgendwie bewegt und auch ein ganzes Stück weit traurig gemacht. Ich bin gefangen zwischen dem Gefühl, fehl am Platz zu sein und Anschluss zu finden. Heute war ich beim CSD und obwohl es zahlreiche Interessante Stände gibt, geht es mir fürchterlich. Ich fühle mich total einsam und schaffe es nicht in Kontakt mit anderen Leuten zu treten, sodass man sich unterhalten kann, Ablenken von irgendwelchen Teufelskreisen im Kopf und dann vielleicht auch einfach etwas herum albern.
    Ich weiß nicht wie, am liebsten würde ich HIlfe schreien. Da ist ein Teil in mir, der ausflippt und ein anderer, der sich in eine Ecke verkriecht.


    Seit sehr vielen Jahren bin ich depressiv und habe die Sexualität therapeutisch nie zum Thema gemacht. Hatte auch viel zu viel Angst davor, in die Richtung zu gehen und jetzt denke ich so langsam, dass das ein ganz wichtiges Thema ist. In meinem Kopf treffen sich so viele Dinge, dass ich mich zum einen irgendwie gar nirgendwo mehr hin gezogen fühle, zum anderen, einfach nur hören möchte: Stopp, alles ist gut und vielleicht eine Hand auf der Schulter. :huh:


    Gerade kann ich damit tatsächlich gar nicht gut umgehen, obwohl ein teil von mir sagt: Egal wie du bist, dass ist ok. Ein anderer bricht in absolute Panik aus.
    Ganz stark merke ich, dass ich damit nicht alleine sein will. Mit anderen ausstauschen ist mir extrem wichtig und vielleicht auch einfach mit Leuten, die durch ihre Erfahrung schon ein ganzes Stück ruhiger sind und wo ich einfach so, wie ich bin dabei sein kann.

    Hallo wieder,


    Mir fällt es schwer, nicht einfach in der Menge unterzugehen. Da hadere ich sehr mit mir selbst. Ich gehe ja nun zu Gruppen, weil ich eigentlich Kontakt aufnehmen möchte, aber es dann doch oft nicht schaffe. Zum Beispiel habe ich mir überlegt bei der CSD Parade mitzulaufen, aber gleichzeitig ist für mich eine "riesen Menschenmenge" ein echtes Problem, vor allem wenn ich da irgendwie als Einzelteilchen aufkreuze.
    Für solche Sachen fehlt mir dann ganz klar der Mut.


    Zum Thema Datingplattform, habe ich nicht das geringste Talent auf die Art für mich zu werben, dass auch nur je jemand schreibt. Ich denke da muss ich schon irgendwie unter Menschen, meinen Mut zusammen nehmen und irgendwie ins Gespräch kommen.
    ?(

    Hallo Purple, danke für deine Antwort und ich fühle mich da ziemlich gut verstanden.


    Vielleicht braucht das kein Label. Vielleicht sollte es einfach in Ordnung sein, so zu sein wie man ist, egal an welchem Punkt einer Skala man sich befindet, vorausgesetzt man schadet niemanden damit. Ich glaube, das ich Angst habe Raum einzunehmen. Ich stellte fest, dass in meiner jetzigen Umwelt kaum Menschen vorhanden sind, bei denen ich mich wohl oder verstanden fühle. Also habe ich angefangen ab und an bei bestimmten Queer Treffs vorbei zu schauen, weil ich sonst nicht weiß, wo man mit Menschen zu tun hat, die eben eine gewisse Offenheit für andere haben. In regulären Vereinen (Sport/Musik/wasauchimmer) (oder anderen Treffs) trifft man ganz schnell auf Leute die Stammtischparolen schmettern und wo man sich,- ja, eigentlich nur unwohl fühlen kann.


    Wenn ich aber zu so einem Queer Treff gehe, dann nagt der Gedanke an mir, dass die anderen ja ganz genau wissen wo sie stehen und was sie wollen (und vielleicht ist das absoluter humbug) und ich eben nicht. Jetzt möchte ich eben sehen, mit welchen Menschen ich gut auskomme und reden kann (und mich auch nicht verstecken muss) und von diesem heteronormativen Gewässer weg kommen, dass mir eigentlich nie sonderlich gut getan hat. Weil da, wenn man in gewisse Richtungen denkt sofort Vorurteile da sind oder einfach alles abgeblockt wird.


    Vielleicht bin ich derjenige, der sich am verrücktesten macht, weil er sich ständig fragt, bin ich hier eigentlich richtig und was, wenn die anderen sehen, dass ich eigentlich nicht dazu gehöre. Die Sorge muss ich irgendwo los werden.


    Es ist wohl tatsächlich ein langfristiger Prozess, denn noch vor einem Jahr hätte ich mich wohl nie getraut, solche Veranstaltungen zu besuchen und jetzt bin ich zwar öfter mal unterwegs, aber immer noch so furchtsam, dass ich eher selten mit Menschen ins Gespräch komme und eher zuhöre, wie andere so drauf sind.


    Und ja, wer kann schon alle mögen? Aber ich glaube das man am richtigen Ort ist, in dem Moment wo man feststellt das da auch Menschen sind, mit denen man gut auskommt.

    Hallo Djali,


    Nein, das habe ich noch nicht. Ich weiß aber auch nicht ob das passt. Sex ist für mich ganz klar Zweitrangig, aber nicht völlig ohne Existenzberechtigung. Wenn ich wählen müsste zwischen einem Abend wo ich jemanden Nah sein kann ohne Sex, aber dafür mit allen anderen Spielarten der Nähe und Zuneigung oder Sex, dann würde ich ganz klar immer für Ersteres sein. Aber ich lehne ihn auch nicht ab, nur gibt er mir vergleichsweise wenig. Außerdem habe ich eine Menge schlechter Erfahrungen gemacht. Mir fällt es schwer Menschen zu vertrauen und auch das kann ja Auswirkungen auf die Selbsteinschätzung haben.


    Meine Erfahrung ist, dass ich meistens nicht so sein kann, wie ich bin. Ich bin sehr emotional und denke oft, dass ich gefasster, kontrollierter sein müsste. Für andere muss ich meisten so tun als ob und meine Alltagsmaske tragen. Allerdings weiß ich auch nicht einmal ob das so anders ist, weil ja viele mit ihren Gefühlen hinter den Berg halten und vermutlich auch Ängste haben, die sie nie thematisieren.


    Ums Kurz zu machen:
    Nach nun knapp 29 Jahren habe ich keine Lust mehr. Ich will einfach ich sein können und entdecken wen ich vielleicht mag oder wer auch mit meinen Eigenheiten zurecht kommt und mich als Mensch so akzeptiert wie ich bin. Ich weiß eben noch nicht wo ich stehe und befürchte, dass ich ausgegrenzt werde, wenn ich das offen lege. Vielleicht kann ich dann eines Tages sagen (bzw mich outen): das ist meine Identität oder Sexualität (und habe dann den passenden Begriff für mich gefunden) oder vielleicht ist das auch ein furchtbar fließender Prozess, der nie so recht greifbar ist (ich finde das bei all den existenten Begrifflichkeiten extrem kompliziert)


    Wie ist das denn bei anderen Leuten hier? Wann wusstet ihr das ihr Bi seid? :S

    Hallo, seit einer Weile hinterfrage ich mich selbst, wo ich mich eigentlich einordnen kann. Ich denke mir immer, dass ich in meinem Alter (knapp 30) doch langsam wissen müsste, wo ich eigentlich hin gehöre, weil ich dann auch mit Menschen zu tun haben könnte, die das ähnlich sehen.


    Ich hatte in meinem ganzen Leben bis jetzt genau eine Partnerin, mit der ich so etwas, wie eine erfüllende Beziehung geführt habe, bzw überhaupt nur eine Beziehung.
    Jahrelang dann nichts (auch keinerlei Körperkontakt). Dabei stoße ich immer wieder darauf, dass ich mit anderen "heterosexuellen Männern" nicht viel gemeinsam zu haben scheine, da mich körperliche Attribute nicht interessieren, sondern ich mich von geistigen Eigenschaften sexuell angezogen fühle.


    Wenn also jemand ähnlich tickt, dann finde ich ihn attraktiv und kann mich in die Person verlieben (das Aussehen spielt dabei so gut wie keine Rolle). Eine Bekannte hat mir mal erzählt, dass das falsch und krank sei und nichts mit Liebe zu tun hätte, weil man ja nicht einfach jeden, mit dem man was gemeinsam hat, lieben kann...(also im Prinzip eben auch mehrere Personen zur selben Zeit) und bei mir ist das generell ein sehr tief gehendes Gefühl (wenn ich mag, wie der Mensch denkt, handelt)


    Wo kommt nun das Bi ins Spiel? Männer machen mir Angst. Ich habe viel Gewalt durch Männer erfahren und könnte mir keine sexuelle Beziehung mit einem Mann vorstellen, wohl aber umarmen, streicheln, halten. Das finde ich generell mit Menschen toll, habe aber auch noch nie welche (egal ob Mann, Frau, oder die Welten dazwischen) getroffen, die dem gegenüber offen sind und die dann Grenzen nicht übertreten. Immer scheint es gleich um Sex zu gehen, an dem ich nur ein untergeordnetes Interesse habe, wenn überhaupt.


    Ich möchte letztendlich wissen wo ich stehe, denn ich habe keine Lust den Rest meines Lebens allein zu verbringen oder in klischeeartigen Vorstellunge, wo ich niemals jemanden finden werde, mit dem ich glücklich sein kann. Denn ich empfinde mich nicht als sonderlich männlich oder weiblich (wenn es um die klassischen Rollenvorstellungen geht) und habe keine Lust ständig nur anzuecken.


    daher denke ich, dass es helfen würde, wenn ich von den Erfahrungen anderer lese und es mir vielleicht Mut macht.