Mir fällt zunehmend auf, dass vor allem Frauen in Frauenbeziehungen einen weiten Bogen um das Wort Bisexuell machen. Ich hab grad keine Zahlen zur Hand aber das Verhältnis Orientierung/Handlung/Gefühle sind vorhanden zu geoutet und mit positiver bisexueller Identität sind echt traurig. Frau nennt sich stattdessen omnisexuell, pansexuell, heteroflexibel, homoflexibel und eine ganze Reihe anderer Begriffe. Ich werfe da nicht mit Steinen während ich im Glashaus sitze, bis vor kurzem hab ich das Unbehagen-Problem auch so gelöst, dass ich mich auf Nachfrage als pansexuell bezeichnete. Mir wurde dann aber klar dass ich das leidige Thema ewig mit mir rumschleppe und das die Probleme (Gesellschaft denkt uns gibt's nicht, wir sind eh alle nur ungeoutete gays die nicht die Eier haben, verwirrt, gierig, unentschlossen untreu etc. pp) nicht damit verschwinden dass ich das Kind bei einem anderen Namen nenne. Ich verstehe die Gründe nur zu gut warum mensch vor einer bisexuellen Identität zurückscheut - der Begriff hat mehr Ballast als n ganzer Elefantenzoo.
Aber ist es nicht gerade deshalb wichtig den unangenehmen Weg zu nehmen und das ungeliebte Wort zu reclaimen und mit neuen Konnotationen zu versehen? Zeigt nicht das Unbehagen dass der Schuh irgendwo ziemlich dolle drückt? Oder sind wir einfach schon auf hohem Niveau am motzen und Labels sind heutzutage sowieso was überholtes?
Ich bin da auch im ganzen Diskurs nicht sehr versiert also bitte übt Nachsicht mit mir .