Beiträge von bijocker

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    Donnerstag, 15. Oktober 2015
    "Wir alle müssen bisexuell sein"John Lennon wollte Sex mit Männern




    Als einer der größten Musiker der Welt hat John Lennon viel erlebt. Eine Sache jedoch hat der Beatle zu seinem Bedauern nie ausprobiert: Sex mit einem Mann. Witwe Yoko Ono berichtet jetzt von den geheimen Gelüsten einer Legende.


    Fast 35 Jahre ist John Lennon tot. Doch ein paar Geheimnisse um die Beatles-Legende gibt es noch zu lüften. Das jüngste hat seine Witwe Yoko Ono ausgeplaudert. Im Interview mit dem Portal "The Daily Beast" erzählte sie, ihr Mann sei bisexuell gewesen.


    Tatsächlich sei das Paar in einem langen Gespräch zu der Erkenntnis gelangt, alle Menschen müssten bisexuell sein, so die 82-jährige Ono. Es sei demnach einzig die Gesellschaft, die Menschen in dem Glauben ließe, ihre Sexualität sei etwas anderes als hetero. "Wir verstecken also diese andere Seite an uns, die nicht akzeptiert wird."


    Sie selbst habe niemals mit einer Frau geschlafen, teilte Ono weiter mit. "Ich habe keine starkes Verlangen nach einer Frau empfunden." Während bei ihr die fehlende Lust dazu geführt hätte, dass sie heute nicht auf gleichgeschlechtliche Erfahrungen im Bett zurückblicken könne, habe das bei Lennon jedoch andere Gründe gehabt. Im Gegensatz zu ihr, hätte der Musiker Angst davor gehabt, ist sich Ono sicher.


    "Zu viele Hemmungen"


    "Ich denke, er hat ein Verlangen danach gespürt, aber er hatte zu viele Hemmungen", so Ono. "Beziehungsweise nicht unbedingt Hemmungen. Er hat gesagt: 'Ich würde es machen, wäre da ein unfassbar attraktiver Typ.'" Doch so einen habe Lennon nie gefunden. Aus Onos Sicht hätte ein potenzieller Partner ihres Mannes nicht nur äußerst gut aussehend sein müssen. Er hätte darüber hinaus herausragender geistiger Fähigkeiten bedurft. "Solche Menschen findet man nicht", behauptet Ono heute ganz unbescheiden.


    Von den Gerüchten, Lennon hätte eine sexuelle Beziehung zum Beatles-Manager Brian Epstein gehabt, will Ono nichts wissen. "Zu Beginn des Jahres, in dem er getötet wurde, hat er zu mir gesagt: 'Ich hätte es tun können, aber ich kann nicht, weil ich nie jemanden gefunden habe, der anziehend genug war'", zitiert Ono. Und wie einen letzten Erklärungsversuch fügt sie an: "John und ich standen beide auf Attraktivität, wissen Sie - Schönheit!" Epstein, der bereits 1967 an einer Überdosis Schlaftabletten verstarb, war also nicht attraktiv genug in Onos Augen.


    Lennon wurde 1980 erschossen. Am 9. Oktober diesen Jahres wäre er 75 Jahre alt geworden. Ono und Lennon waren von 1969 bis zu seinem Tod verheiratet.


    Quelle: n-tv.de

    Hallo zusammen.




    Ich frage mich wie Bisexuelle im Alltag sich finden, oder erkennen sollen?!


    Ich denke, wir suchen doch alle irgendwie Gleichgesinnte ,die die gleichen Interessen haben.


    Ich zum Beispiel, als Kanada Fan freue mich doch, wenn ich an anderen Autos einen Kanada - Aufkleber sehe. Dann ist der Fahrzeughalter/in grundsätzlich erst mal sympathisch ohne das ich den Fahrer oder Fahrerin kenne. Und wenn man dann irgendwie mit den Kanadafans ins Gespräch kommt, dann kommt es zur puren Leidenschaft rund um das tolle Land.


    So dachte ich mir das gleiche könnte man auch mit einen Bi- Aufkleber machen. Ich schnitt von einem Bi - Aufkleber einen schmalen Streifen ab und klebte ihn ans Heck. Diese Bi - Farben werden Bisexuelle sofort ins Auge stechen. Mal schauen was passiert .....


    Hat jemand schon Erfahrungen damit gemacht??




    Gruß Bijocker

    von Alexander_ Eul vom 14.05 2009


    Neon.de - Sex- Alles offen



    Alles offen


    Hartnäckig halten sich Ressentiments gegen BISEXUELLE: Sie wollten sich nicht festlegen, seien zu feige, sich zu einem Geschlecht zu bekennen, heißt es. Dabei sind wir alle bisexuell - und verdrängen es.




    Am Anfang schob Christina Tange das Herzklopfen auf die Hormone. Mein Körper spielt verrückt, das kann vorkommen, dachte sie. Doch dann war da noch dieses Bild aus der Vergangenheit, das vor ihrem inneren Auge auftauchte: wie sie mit sechzehn neben ihrer besten Freundin auf dem Bett sitzt. Sie blicken sich tief in die Augen, nur für einen kurzen Moment. Damals reichte dieser Moment, um Christina aus der Fassung zu bringen; sie flüchtete in die Küche. Heute sagt sie: »Ich habe es mir lange nicht eingestanden. Aber ich war verliebt.« Wie aus dem Nichts war dieses Gefühl Jahre später wieder da.


    Christina Tange ist bisexuell. Darüber spricht die Wahlhamburgerin erst seit ein paar Monaten; die vergangenen vier Jahre lebte die technische Zeichnerin mit ihrem Freund zusammen. Eine normale Beziehung mit alltäglichen Problemen: Wer putzt die Küche, wer bringt den Müll runter? Irgendwann waren die Probleme größer als die Zuneigung. Christina machte Schluss. »Ich wusste erst gar nicht, was los ist«, sagt die 24-Jährige. Wie aus dem Nichts fühlte sie sich zu einer Frau hingezogen, die sie Jahre nicht gesehen hatte - zu ihrer ehemals besten Freundin. Gleichzeitig wusste sie, dass sie ihren Freund immer sehr geliebt hatte. Die Verwirrung war perfekt.


    Christina Tange nahm Kontakt zur Jugendfreundin auf. Die beiden trafen sich in einem Restaurant. Zuerst war Christina schrecklich aufgeregt. Es dauerte ein wenig, bis sie ihren Mut zusammennehmen konnte; schließlich gestand sie ihre Gefühle. Christina wusste, dass ihre Freundin hetero war. Es blieb bei dem Gespräch: Die Freundin hatte Verständnis, mehr nicht. Trotzdem hat sich seitdem in Christinas Leben etwas verändert. »Es war plötzlich so, als ob ich den Schlüssel zu einem Schloss gefunden hätte, das bisher einen Teil meiner Persönlichkeit verriegelt hatte«, sagt Christina über die Entdeckung der eigenen Sexualität. Diesen Schlüssel zu finden, ist für Bisexuelle besonders schwer. Denn obwohl sich 3,4 Prozent aller Männer und 4,5 Prozent aller Frauen in Deutschland als bisexuell einschätzen, sind Bisexuelle hierzulande so gut wie unsichtbar - und können schlecht als öffentliches Vorbild dienen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Wenn ein Paar Arm in Arm durch die Stadt läuft, wird es entweder als heterosexuell oder als homosexuell wahrgenommen. Dass der Mann, der gerade einen anderen Mann an der Hand hält, gar nicht schwul sein muss, sondern sich vielleicht auch zu Frauen hingezogen fühlt, darüber denkt niemand nach.


    Ein anderer Aspekt, der den Bisexuellen das Leben schwer macht, ist das tief verwurzelte sexuelle Schablonendenken. Zwar legte die sexuelle Revolution in den 60er und 70er Jahren den Grundstein dafür, dass sich nachwachsende Generationen von der Prüderie der 50er Jahre befreien und offener mit ihrer Sexualität umgehen konnten. »Heute werden sogenannte Perversionen wie Fetischismus oder Sadomasochismus nicht mehr als krankhaft angesehen, von der Homosexualität ganz zu schweigen«, sagt Volkmar Sigusch, ehemaliger Direktor des Instituts für Sexualwissenschaft in Frankfurt und einer der angesehensten Sexualwissenschaftler weltweit. Doch obwohl die sexuellen Freiräume noch nie so groß waren wie heute, halten sich die Vorurteile. Sie seien promisk und wollten von beiden Kuchen naschen, an beiden Ufern anlegen - das ist das Bild, das die Gesellschaft von Bisexuellen hat. Zu stark verankert ist die heterosexuelle Partnerschaft, mit der wir groß werden und die uns überall begegnet. Hinzu kommt, dass Bisexuelle aufgrund größerer Wahlmöglichkeiten in den Köpfen vieler Heterosexueller ein - vermeintliches - Mehr an Sexualität ausleben. Nach wie vor werfen viele Heterosexuelle Bisexuellen daher vor, dass sie hypersexuelle Swinger seien, die mit jedem ins Bett gehen wollten. Viele Homosexuelle wiederum meinen, Bisexuelle wären verkappte Schwule, auf der Strecke geblieben auf ihrem Weg zum Coming-out. »Weil unsere Gesellschaft in Hetero und Homo eingeteilt ist«, sagt Professor Sigusch, »passt Bisexualität nicht in ihr Raster. Das setzt Bisexuelle nicht nur unter den Druck, der durch Missgunst entsteht, sondern auch unter den Druck, sich zu entscheiden« - und letztlich ihre Sexualität zu leugnen.


    Und während sich Schwule und Lesben in vielen Großstädten klar sichtbare Freiräume, etwa in Form »eigener« Viertel erkämpft haben, fehlt den Bisexuellen dies ganz - was nicht zuletzt daran liegen könnte, dass die Formen der Bisexualität so unterschiedlich sind wie die Menschen, die sie ausleben. Auch der pubertierende Jugendliche, der aus Neugier mit einem Freund onaniert, obwohl er sich in Mädchen verliebt, auch viele eigentlich heterosexuelle Frauen und Männer, in deren Köpfen hin und wieder homoerotische Fantasien aufleben, sind bisexuell. Einige verlieben sich sowohl in Frauen als auch in Männer. Andere ziehen, je nach Phase, mal Männer und mal Frauen vor. Und andere verlieben sich nur in Partner des anderen Geschlechts, fühlen sich sexuell aber zum eigenen Geschlecht hingezogen.


    Christina hatte bisher nur eine Affäre mit einer Frau. Sie lernten sich beim Chatten kennen. Eines Abends gestand ihr die Internetbekanntschaft, dass sie mehr für sie empfinde. Die beiden trafen sich noch in derselben Nacht. »Das war sehr aufregend«, sagt Christina. Kurz darauf schlenderten sie Hand in Hand durch die Straßen. Spürten die Blicke der Passanten. Zum ersten Mal hatte Christina leidenschaftlichen Sex nicht mit einem Mann. »Frauen fühlen sich viel weicher an als Männer «, sagt sie.


    Trotzdem, Männer findet sie genauso toll. Manch mal, wenn Christina ausgeht, steht sie an der Bar und ertappt sich dabei, wie sie erst einer Frau hinterherstarrt und dann Blicke mit einem Mann austauscht. Sie genießt diese Freiheit. Deshalb will sie nicht nur zu lesbischen Frauentreffen gehen. »Da kann ich nicht offen über Männer sprechen«, sagt Christina.


    Der Freiraum zwischen den zumeist strikt getrennten Welten Hetero und Homo ist vielfältig, lebendig und komplex; Wissenschaftler haben ihn nur in Ansätzen erforscht. In den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sorgte der US-amerikanische Sexualforscher Alfred Kinsey mit seinem legendären Kinsey- Report für Aufsehen. Der Empiriker hatte 18 000 Männer und Frauen nach ihrer sexuellen Orientierung befragt. Heraus kam, dass 37 Prozent der männlichen und 13 Prozent der weiblichen Befragten »zumindest einige physische homosexuelle Erlebnisse bis zum Orgasmus « gehabt hätten. Fast jeder Zweite gab an, schon einmal bisexuell empfunden zu haben. Damit hatte im Nachkriegsamerika wirklich niemand gerechnet.


    Kinsey ordnete die sexuelle Orientierung seiner Probanden anhand einer Skala ein, die sieben Stufen aufwies. Als Anfang und Ende seiner Skala definierte er Hetero- und Homosexualität. Die fünf Zwischenstufen beschrieb er als unterschiedlich intensiv ausgeprägte Stufen von Bisexualität, die fließend ineinander übergingen. »Man darf die Welt nicht in Schafe und Böcke einteilen«, resümierte Kinsey und behauptete, dass man alle Formen des menschlichen Sexualverhaltens als natürlich betrachten müsse.


    Dass die Vorbehalte gegen Bisexuelle trotzdem überlebten, wird deutlich, wenn man sich die Ergebnisse der jüngeren Sexualforschung anschaut - etwa, wenn gefragt wird, wer sich selbst als bisexuell bezeichnet. Dass sich in einer repräsentativen Studie aus dem Jahr 1994 zum Sexualverhalten der Bundesbürger - wie weiter oben erwähnt - nur 3,4 Prozent der Männer und 4,5 Prozent der Frauen als bisexuell einordnen, muss vor dem Hintergrund von Kinseys frühen Forschungen wohl als Ausdruck von Angst gedeutet werden, sozial unerwünscht zu antworten.


    Angst und Vorurteile stecken auch in den drei Sätzen, die der 33-jährige Pianist Björn Huestege einfach nicht mehr hören kann. Satz eins: »Du kannst dich nicht entscheiden.« Satz zwei: »Toll, du hast die doppelte Auswahl!« Und Satz drei: »Das ist bestimmt nur eine Phase!« Aussagen, die Björn immer wieder begegnen, seit er vor mehr als zehn Jahren mit einem Arbeitskollegen im Auto saß und das erste Mal sagte: »Ich bin bisexuell.«


    Es war früh am Morgen, Björn und sein Kollege waren auf dem Weg in das Klinikum, in dem Björn arbeitete. Sein Beifahrer schwärmte von einem jungen Mann aus dem Ensemble am Essener Theater. Wie hübsch, wie nett er sei. Wie süß und sexy. Björn dachte nur: Ja, finde ich auch. Dabei hatte er gerade seine Freundin verlassen. Dass er bisexuell ist, hatte er nicht einmal ihr erzählt. »Die hätte mich doch zur Hölle gejagt«, sagt er.


    Björn war damals neunzehn - und an diesem Tag im Auto hatte er keine Lust mehr, länger zu schweigen. Er sagte dem Kollegen, dass er den jungen Schauspieler ebenso süß fände - und nicht nur auf Frauen, sondern auch auf Männer stehe. Und zwar schon immer.


    Mittlerweile lebt Björn in Hamburg. Er arbeitet an der Staatsoper. Dort studiert er mit den Darstellern ihre Rollen ein, übt die Interpretation der Musikstücke. Seit er aufgehört hat, sich ständig für seine Bisexualität zu rechtfertigen, bezeichnet sich Björn als glücklich. »Seit dem Tag im Auto habe ich mich bei meinen Freunden geoutet«, sagt Björn. Dabei hatte er nie Angst vor seiner Sexualität. Er hatte Angst, dass sein Umfeld ein Problem damit haben könnte - weshalb er Sätze wie »Das ist nur eine Phase« so unverschämt findet, schließlich hat er sich lange und ausführlich mit seiner Sexualität auseinandergesetzt. »Das klingt vielleicht albern, aber ich wusste schon im Kindergarten, dass ich bi bin«, sagt er. Natürlich hatte er damals noch keine Vorstellung davon, was das bedeutet. Aber er fand Jungs und Mädchen immer gleich nett, gleich hübsch und gleich interessant. Von einer Phase, findet Björn, kann bei ihm seit der Schulzeit wirklich nicht die Rede sein.


    Und auch von der doppelten Auswahl, die man ihm zuspricht, hat Björn bisher nicht viel mitbekommen. »Ich verliebe mich nicht in jeden, nur weil ich bi bin«, sagt er. Im Gegenteil: Björn findet es schwierig, einen Partner zu finden. Als er das erste Mal in eine Schwulenbar ging, war er überrascht, wie schnell er jemanden kennen lernte. »Es lief sofort was zwischen uns«, sagt Björn. Dann folgte die Ernüchterung: Ein paar Tage später erklärte der Mann, dass er mit Bisexuellen gerne ins Bett gehe, mehr sei allerdings nicht drin. Weil Bisexuelle nicht treu seien. »Die Leute denken oft, wir bespringen alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist!«, sagt Björn.


    Dass er sich sehr schnell für jemanden entscheiden kann, weiß Björn, seit er seine erste große Liebe traf. Björn studierte Musikwissenschaft, und sein Gesangslehrer stellte ihm seinen zukünftigen Freund vor. Wie sich herausstellte, wohnten die beiden im selben Stadtteil von Essen. Erst trafen sie sich zufällig wieder, dann zum Videoabend bei Björn. Danach waren sie drei Jahre lang zusammen. Treue findet Björn in Beziehungen selbstverständlich. »Ich will nicht ständig etwas mit einer Frau haben, wenn ich mit einem Mann zusammen bin«, sagt er. »Seltsam, dass viele mir so etwas unterstellen.«


    Zumindest von Zeit zu Zeit kommt Björn mit engen Freunden über seine Sexualität ins Gespräch. Es ist noch gar nicht lange her, da konnten Bisexuelle noch nicht mal darauf bauen; lange war ihre Existenz tabu. Erst als Anfang der 80er Jahre erstmals das HI-Virus in Amerika auftauchte und immer mehr Menschen dahinraffte, rückten Bisexuelle in das Licht der Öffentlichkeit. AIDS wurde zu diesem Zeitpunkt noch als »Schwulenseuche« bezeichnet, weil sich vor allem homosexuelle Männer mit dem Virus infizierten. Der Umkehrschluss traf Menschen wie Björn und Christina hart: Epidemiologen warnten vor bisexuellen Männern, die die »Seuche AIDS« auch in heterosexuelle Kreise einschleusen würden. Dieser krude Vorwurf mobilisierte Bisexuelle vor allem in den USA, sie organisierten Demonstrationen, um sich gegen die Verteufelung zu wehren. Letztlich schwappte mit dem HI-Virus auch die Welle der Entrüstung auf Europa über und sorgte hierzulande für die Entstehung einer Bi-Bewegung.


    Heute weiß man, dass AIDS keine Schwulenseuche ist. Trotzdem fehle es jungen Menschen an öffentlichen bisexuellen Figuren, glaubt Sexualwissenschaftler Sigusch. »Öffentliche Vorbilder sind in zweierlei Hinsicht wichtig«, sagt er. Einerseits, weil sich Bisexuelle mit ihnen identifizieren können und so ein Stück Normalität erfahren. »Aber auch, weil Bisexualität dadurch normalisiert wird«, erklärt Sigusch. Er nimmt die empirische Erkenntnis auf, die Kinsey mit seinem Report vor Jahrzehnten hinterließ: »Unbewusst sind wir alle bisexuell«, sagt er. Wir alle können uns in Männer und in Frauen verlieben, wenn wir das gewohnte, starre Denken ablegen und uns auf eine neue Erfahrung einlassen. »Die einen kriegen das in den Kopf, leben es aus«, sagt Sigusch. »Andere kriegen es zwar in ihren Kopf, leben es aber nicht aus - weil es in unserer Kultur unmöglich gemacht wird.«


    Christina wundert sich nicht darüber, dass sie diesem Druck nachgegeben hat. Wie hätte sie ihre Gefühle verstehen sollen? In ihrer Lieblingsdisko in ihrer Heimatstadt Schwerin sah sie als Teenager zwar öfter ein lesbisches Pärchen. Aber bi? Christina wusste nicht, was das bedeutet. Auch in dem Jugendzentrum, in dem sie sich mit Freunden zum Billardspielen traf, gab es niemanden, mit dem sie über so ein Thema hätte sprechen können. »Bisexualität existierte nicht«, sagt Christina. Und natürlich habe sie mit ihren eigenen Vorstellungen von einem guten Leben gekämpft: einen Mann heiraten, Kinder kriegen, ein Haus bauen. Eine heterosexuelle Beziehung führen - so wie ihre Freunde und Bekannten.


    Heute blickt Christina Tange zuversichtlich in die Zukunft - und überhaupt nicht anspruchslos: Ein Magazin für Bisexuelle etwa fände sie gar nicht schlecht. »Vielleicht würden sich dann auch mehr Frauen eingestehen, dass sie in ihre beste Freundin verliebt sind«, sagt sie. Und Björn? Der wird wohl auch weiterhin auf keine Party gehen, ohne einen Freund zu treffen, der ihm eine Bekannte vorstellt. »Das ist Claudia. Ich bin mir sicher, ihr werdet euch verstehen!« Damit sei immer das Gleiche gemeint, sagt Björn. Ihr werdet euch verstehen, und dann könnt ihr heiraten und Kinder bekommen. Ein Heteroleben führen. Björn Huestege hat sich übrigens vor ein paar Wochen von seinem Freund getrennt. Ein paar Tage später ist er auf eine Geburtstagsparty gegangen. In der Küche stand eine hübsche junge Frau - und Björn war sofort verliebt. »Ich gehe offen durch mein Leben«, sagt Björn. Und letztlich liebe er ja auch kein Geschlecht, sondern einen Menschen. »Und ob dieser Mensch nun Mann oder Frau, bi oder nicht bi ist, ist doch eigentlich egal.«


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    Hallo,




    eine Gayplattform, ob Gayroyal oder Gayromeo sind nun mal für schnellen Sex geschaffen. Zu glauben , dass man(n) Ersthaftigkeit oder nette Gespräche dort findet, ist dort wirklich verkehrt. Es ist nun mal kein Forum!!


    Für Anfänger, die es mal mit einen Mann ausprobieren möchten, sind diese Portale genau richtig. Man muss sich nur den richtigen herauspicken. Also, wenn ich Bock habe auf schnellen Sex mit einem Kerl, bin ich dort auch zu finden.


    Danach melde ich mich wieder ab, weil mir dieses "Gemache" ziemlich schnell nervt!


    Cheers

    Hallo bi_urself



    danke für die netten Worte!



    ich denke, es ist ne Sache der Einstellung.



    "Wer sich devot gibt - wird dominiert (gemobbt)!"


    Kann natürlich sein, dass sich noch Leute von mir abwenden, aber das ist dann den ihr Verlust. Für meine Sexualität kann ich nun mal nichts!




    Gruß Bijocker



    Hallo nochmal !!!



    Möchte mal erzählen wie es mir die letzten Wochen ergangen ist. Wie, bereits weiter oben, ich schon erwähnt hatte, gehe ich ziemlich locker mit meiner Bisexualität um.


    Bisher erzählte ich es den Einen oder Anderen , wenn es zu diesen Thema kam. Meine Familie und nähere Freunde erzählte ich es nicht. Ich dachte , irgendwann werden die Gerüchte auch bei Ihnen ankommen - dem war aber nicht so. Also erzählte ich es meiner Familie, weil es mir plötzlich wichtig war, dass sie es von mir als Erster erfahren sollen, und nicht über Dritte!


    Meine Familie nahm es ganz locker auf und sie sagten mir das alles okay ist. Danach erzählte ich es meiner Ex- Lebensgefährtin mit der ich einige Jahre zusammen lebte (ich erwähnte es in der Begrüßung). So locker wie ich mit diesen Thema mittlerweile umgehe . . . . aber meiner Ex dieses zu erzählen machte mir doch ziemlich Angst. Schließlich hatte ich ihr nicht die ganze Wahrheit über mich erzählt. Ich dachte, es würde sich erneut die Hölle öffnen, die ich durch machte , als ich mich von ihr trennte. Ich erzählte es ihr ...... und siehe da ...... sie sagte das sie nicht überrascht sei. Sie hatte in unsere Beziehung manchmal das Gefühl gehabt, ich könnte vielleicht schwul sein, aber diesen Gedanken auch gleich wieder verdrängt. Sie machte mir aber einen Vorwurf und zwar das ich es ihr nicht erzählt habe, dass ich schon mit Männern Sex hatte,als wir zusammen kamen. Dann hätte sie sich entscheiden können, ob sie mit mir eine Beziehung eingeht oder nicht. Da gebe ich ihr zu 100% Recht!!!!


    Aber sie sagte auch, sie hätte sich trotzdem für mich entschieden. Das macht mich sehr glücklich!




    Auch einen sehr guten Kumpel, mit dem ich immer einen saufen gehe, erzählte ich es neulich. Ich sagte es ihn, und er war zwar sehr erstaunt, sagte aber es wäre Okay.


    Später bekam ich noch eine Nachricht über Facebook von ihm. Er erklärte mir, dass meine Sexualität ihm scheiß egal ist, und er weiterhin mit mir gute (Sauf) Abende erleben möchte.




    Also, alles super gelaufen und seitdem fühle ich mich wirklich frei. Meine Bisexualität ist zu einem Bestandteil meiner Persönlichkeit geworden. Auch wenn alle anders reagiert hätten, wäre es wichtig gewesen, dieses zu vollziehen!


    Hinzu kommt auch, dass der Kopf endlich frei ist. Nun dreht sich nicht mehr alles um dieses Thema, sondern andere Gedanken können sich frei entfalten.


    Wäre toll, wenn mein update den Einen oder Anderen dabei hilft, den Mut aufzubringen für ein Outing. Es lohnt sich.




    Mein neues Lebensmotto : BI FREE





    Hallo,


    möchte auch mal meine Gedanken zum Thema Outing mitteilen.



    Wir alle die bisexuell sind, haben oft Jahre dafür gebraucht es uns einzugestehen das wir so sind wie wir sind!!!


    Mir geht es jetzt so, seitdem ich es mir selbst eingestehe bisexuell zu sein, gehe ich ziemlich locker damit um. Es ist doch so, umso mehr ich es zum Problem mache, desto schwieriger wird es offen darüber zu reden. Mit dem Selbstverständnis wie man es sich selber eingesteht, sollte man es auch mit Selbstbewusstsein erzählen können. Mann darf nicht erwarten das alle sofort positiv darauf reagieren. Schließlich hat man selber oft Jahre gebraucht bis man bereit war dies zu akzeptieren. Und wenn sich dann Leute von einem abwenden ...... dann ist das eben so. Besser so, als sich selbst ständig belügen zu müssen. Es ist schließlich euer Leben!


    Ich hänge es auch nicht an die große Glocke, aber wenn man zu solch ein Thema gelangt, dann sage ich es eben. Meistens ist dann ein großes Erstaunen in den Gesichtern zu sehen. Alles andere wird dann hinter meinen Rücken besprochen. Und weil sowieso immer irgendwie geredet wird, juckt mich das auch nicht weiter. Man muss aber mit sich im Reinen sein!! Außerdem erhöht es die Chancen auf mehr Kontakte, wenn es immer mehr wissen. :D 



    Also wenn ihr euch stark genug fühlt ....... outen!

    Freitag, 8. März 2013
    Der Bisexuelle als heimlicher und oft ungeliebter Pendler zwischen den Geschlechterwelten



    Ein Mensch der mehr als ein Geschlecht emotional und vor allem sexuell bevorzugt, ist als bisexuell zu bezeichnen. Diese Definition schließt dann allerdings auch auf den ersten Blick die Transsexualität mit ein ,was aber nicht ganz eindeutig ist. Der gravierende Unterschied zwischen Bisexualität und Transsexualität liegt vor allem häufig in der Tiefe der Verzweiflungsgefühle eines transsexuellen Menschen, der sich bekanntlich im falschen Körper empfindet und sich oft ausdauernd nach dem anderen Geschlecht sehnt.


    Der bisexuelle Mensch bewegt sich dagegen mit mehr oder weniger Leidensdruck zwischen den Gefühlen und Rollen der Geschlechtswelten. Es tritt i.d.R. erst dann Leidendruck auf, wenn ein homosexueller oder heterosexueller Partner ernsthafte Ansprüche auf Normalisierung oder Legalisierung der Beziehung anmeldet und einen normalen Beziehungsalltag leben möchte. vgl.Website unter Sexualtherapie


    Von nicht wenigen Homosexuellen wird die Ansicht vertreten, dass Bisexuelle unangepasste Homosexuelle sind und nicht bereit sind ganz homosexuell zu leben, sondern versuchen würden das heterosexuelle Leben aufrecht zu erhalten und gleichzeitig die Vorteile von Homosexualität haben zu wollen. 
    Selbst in aktuellen wisenschaftlichen Erhebungen der Uni Jena (2012-2013 ) wird bei einer entsprechenden Untersuchung eines typischen Coming-outs Betroffener und deren Familien der Eindruck erweckt, Bisexualität könne man auch als eine mögliche Form der Homosexualität betrachten.


    Ebenfalls wird Bisexuellen eine promiske oder polygame Lebensweise "nachgesagt" Sicher gibt es Bisexuelle die immer wieder einmal switchen und dann auch manchmal ein Geschlecht für einen Zeitraum bevorzugen. Polygamie oder Promiskität mag bei Bisexuellen durchaus eine große Rolle spielen, aber es wäre falsch, nun ein stereotypisches Bild für alle Bisexuelle zu bauen.


    In Realität haben aber gerade homosexuelle Menschen nicht selten Vorurteile gegenüber Bisexuellen welche die vor allem hier immer vermutete Bindungsunfähigkeit oder das Konkurrenzverhalten in solchen Beziehungen betreffen. In Partnerschaften, in der ein Partner bisexuell und ein Partner homosexuell ist, existiert nicht selten auch die Angst des homosexuellen Partners, mit einem möglichen hetereosexuellen Parnher konkurrieren zu müssen, da der bisexuelle Partner ihn vielleicht auch wegen eines attraktiven Heterosexuellen verlassen könnte.


    Die häufige Ablehnung von Bisexualität bei Heterosexuellen dürfte vermutlich auch durch die Leugung eigener homosexuellen Züge begründet sein. Gleichzeitig gibt es bei Homosexuellen unterschwellig und in Einzelfällen sicherlich auch die Angst vor den eigenen heterosexuellen Begierden : dass ein Bisexueller mit beidseitiger Orientierung für schwule und lesbische Menschen daher ein eher gefährlicher Beziehungspartner ist, ist sicherlich so nachvollziehbar.


    Nicht wenige Homosexuelle berichten ebenso, dass Bisexuelle zwar die sexuelle Anziehung suchen, aber ganz selten bereit sind, mit einem Partner des gleichen Geschlechts zusammen zu sein und wenig Motivation zeigen, einen gemeinsamen Alltag leben zu wollen.


    Verallgemeinernde Aussagen, das bisexuelle Menschen sexuell absolut gierig sind, sich emotional nicht einlassen können und dergleichen, geistert als Vorurteil vor allem durch die lesbische Szene.
    Tatsächlich aber sind Bisexuelle häufig wirklich nur auf sexuelle Kontakte aus, was auch wieder an der eigenen ( meist verleugneten ) Homophobie liegen könnte.


    Bisexuelle Männer entwickeln- so auch meine sexualtherapeutische Erfahrung - die verschiedensten Definitionen und auch Regeln. So gibt es beispielsweise bisexuelle Männer, welche sich als heterosexuell empfinden, aber Sex mit Männern haben. Andere glauben, dass Bisexualität nur Sex ohne Intimitäten zwischen Männern sei. Bei Gesprächen mit solchen Klienten begegne ich immer wieder ähnlichen Regeln und damit Vorurteilen,welche die Homophobie und damit die Spaltung des bisexuellen Mannes verdeutlichen.


    Homosexuelle Menschen haben manchmal eine recht harte Geschichte bis zu ihrem Coming-Out hinter sich. Die Szene hat zudem ihre eigene Normen, aber auch Vorurteile. Sich einer Gruppe, wie die der Schwulen zugehörig fühlen, heisst aber auch, sich massiv durch die eigene gelebte und gezeigte Sexualität definieren.


    Der eher unintegrierbare und indifferente Bisexuelle mit seinem „Zwang zur Freiheit der Wahl „, kann bei einem in sich „unsicheren“ Homosexellen möglicherweise einen Wunsch auslösen, aus der eigenen bisherigen Sexualität auszubrechen und sie zu hinterfragen, wenn er sich dem bisexuellen Partner annähern will. Dies kann dann ebenfalls zu einer ablehnenden, biphobischen Haltung gegenüber den oft als instabil empfundenen Bisexuellen führen. Eine Biphobie kann als eine überproportionale Furcht vor bisexuellen Menschen definiert werden. Sie ist zum größten Teil aus der allgemeinen Ablehnung der Gesellschaft gegenüber einer bisexuellen Orienterung entstanden, vor allem aber auch geprägt durch die weitgehend homosexuelle Szene.


    Inzwischen wird der Begriff Biphobie von den verschiedensten Communitys oder und Gruppen meist ohne ihn zu hinterfragen benutzt. Und hier erschliessen sich durchaus Erkenntnisse, dass es auch viele bisexuelle monogame Beziehungen gibt und ebenso gibt es bei Hetero- und Homosexuellen auch viele, offene Beziehungen oder sehr häufig wechselnde Partner.
    Dies sind also gewiss kein nachhaltig erwiesenen grundsätzlichen Kennzeichen von Bisexualität. Und natürlich ist auch die Rate an Aids oder anderen Geschlechterkrankungen erkrankter bisexueller Männern nicht erheblich höher als bei Schwulen oder Heteros.


    Im Prinzip bedarf es viel mehr öffentlicher Aufklärung über Bisexualität ebenso wie über Transexualität oder andere Formen der Geschlechterrollen.


    Ich erlebe in meiner Praxis durchaus bisexuelle Männern, die gerne Sex mit Männern haben, aber es nur ganz verschwiegen ausleben, da sie um ihr eigenes Männerbild fürchten, und damit auch vor den eigenen Vorurteilen und Verlustängsten.


    Würden mehr Bisexuelle öffentlich über ihre Sexualität Auskunft geben, würden manche Vorurteile von alleine Verschwinden.


    Besonders erschreckend empfinde ich die homophoben Vorurteile, die auch viele Bisexuelle offensichtlich selbst haben und transportieren. Insfern könnte ein offener und toleranterer Umgang mit Homosexuellen wie Heterosexuellen zu einer positiven Veränderung führen. Im Kampf gegen die Homophobie , den Bisexuelle wie Homosexuelle wohl gleichzeitig bestreiten müssen, könnten sich hier beide sexuelle Ausrichtungen in der Mitte treffen.
    Im Gegenzug muss aber auch die lesbische und schwule Szene sich vermehrt mit Bisexualität und der eigenen Heterophobie auseinandersetzen, die eigenen Vorurteile hinterfragen und sich weniger abzugrenzen.




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