Beiträge von Matti

    Hi

    Schon wieder ne Weile her.

    Ich wollte mich mal wieder melden und einige Gedanken da lassen, die mich so in letzter Zeit beschäftigten.

    Ich erzählte meiner Frau auch davon, das ich eine weibliche Seite an mir hab, ich aber nicht trans bin. Ich möchte mir keine Frauensachen anziehen oder mich operieren lassen. (Oder doch?)

    Ich möchte mich nicht mehr verstecken, doch Bisexualität ist so unsichtbar, das selbst wenn man offen damit umgeht, es aber nicht jedem x Beliebigen unter die Nase reiben will, nicht aus seinem Versteck herraus kommt.

    Umso mehr trat jetzt aber der Gedanke in den Vordergrund, du bist zwar bi aber irgendwie fehlt da was. So richtig habe ich mich da noch nicht wiedergefunden.

    Die Frage wo ich mich hingezogen fühle, was meine sexuellen Vorlieben angeht, wäre geklärt.

    Aber wie ist das mit meinen Gefühlen mir selbst gegenüber. "Wann ist ein Mann, ein Mann?" (Eins meiner Lieblingslieder)

    Abgesehen von den ganzen Klischees merke ich immer mehr, das weder Frau noch Mann

    Oder besser Frau und Mann das ist wie ich mich fühle.


    Ich stieß im Internet auf den Begriff, Nich Binär.

    War es das wo ich mich einordnen kann?

    "Personen die sich nicht eindeutig dem einen oder anderen Geschlecht zuordnen können"

    Passt dachte ich mir.

    Ich las von Leuten, die nach Außen genau so unscheinbar Hetero aussahen wie ich.

    Davon wie sie angesprochen werden wollen, von Gendergerechter Sprache.

    Ich verstehe das aber für mich wäre das zuviel. Ich möchte nicht jeden korrigieren, der*die mich falsch anspricht. Wenn es andere so wollen dann tu ich das ihnen gegenüber natürlich.

    Deutschland hat das dritte Geschlecht, es einfach so eintragen zu lassen ist natürlich nicht möglich.

    Würde ich es machen? :/ Ja

    Bedenken deswegen? Ja, leider

    Diese Unsichtbarkeit schützt vor intolleranten Menschen und das D im Ausweiß lässt sich nicht mehr verstecken.

    Für mich zu unsicher für zu wenig Sichtbarkeit.


    Wie sieht das bei euch aus? Was geht euch so im Kopf rum? Lasst uns hie so ein Gedankentagebuch schreiben.:)

    LG Matti

    Du hast eben, wie ich, das Bedürfniss darüber zu reden

    und das ist ja, wie ich für mich festgestellt hab, genau der richtige Weg damit umzugehen.

    Alles was man so in sich reinfrisst muss irgendwann wieder raus (auch wenn es 10 Jahre dauert) dann aber kann es vieles kaputt machen.

    "Dummheiten begehen" wäre ja einfacher, wenn sie noch nichts davon weiß.

    So hatte ich ihr das auch gesagt.

    Als offiziell Hetero ist ja nix dabei, wenn du Abends mit nem Kumpel unterwegs bist ;)

    Wenn es dir aber gut geht, dann will ich zu nichts drängen.


    Dieses "nicht ganz vollständig" ist genau das was mir fehlte. Ich hab da viele (ich sag mal feminine) Sachen, Eigenschaften oder verhaltensweisen an mir die ich immer unterdrückt hab.

    Aus angst mich zu outen weil diese dem

    Klischeebild eines "typischen" Schwulen entsprechen.

    Damit jetzt offen umgehen zu können, ist zwar auch erstmal ungewohnt

    aber auch sehr befreiend.

    Der Sommer ist rum und der Urlaub mit meiner Frau (leider) auch.

    Die letzten Tage vor dem Urlaub wurden für mich immer länger und ich musste mich zusammenreißen, mich an meinen Plan zu halten.

    Aber ich hab durchgehalten und ihr am ersten Abend alles von mir erzählt.

    Erst war sie doch etwas geschockt, was sich dann aber legte und in endtäuschung wandelte, weil ich ihr das erst jetzt nach ca. 10 Jahren erzählte.

    Ich hoffte die darauf folgenden Tage auf Fragen rund um das Thema, doch diese blieben weitgehend aus. Scheinbar hatte ich ihr genug darüber erzählt und/oder sie wollte nichts mehr davon hören.

    Ich hatte ein bisschen angst, das sie meine Bi Seite verdrängen will, wobei ich aber durch mein Outing das Gegenteil bezwecken möchte,

    nämlich darüber offen zu sprechen.


    Aber trotz allem bewies sie mir wieder, sie ist die beste Frau, die ich mir wünschen kann. Denn mein bester Freund (auch Bi) besuchte mich für ein Wochenende wärend sie mit einer Freundin im Urlaub war. Für dieses Vertrauen bin ich ihr echt dankbar.

    Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung mich zu outen. Es geht zwar sonst keinen was an, was ich so an vorlieben hab, aber ich werde mich nicht mehr verstellen wenn es bei einem Gespräch mit anderen zum Thema Homo bzw Bisexualität geht.

    Fühlt sich echt gut an :):thumbup:

    bei meinem Ex brauchte es mir auch keiner sagen, da wusste ich es auf den ersten Blick.

    Wüsste aber wirklich gern an welchen dingen man das so erkennt.

    Der Blick für gleichgesinnte. Ist mir jetzt schon öffter aufgefallen, das ich es erkennen kann ob jemand auch aufs gleiche Geschlecht steht.

    Hatte mich gestern mit meiner lesbischen Kollegin über unseren Vorgesetzten unterhalten :/^^ und wir sind uns da beide ziemlich sicher.


    Hattet ihr ähnliche Erfahrungen? Lasst mal hören.



    LG Matti