Ich stimme dir zu obispo... und stelle mir wie schon seit langem die Frage: Wie kann man dieses kleinkarrierte Denken ändern/öffnen/erweitern?
Und ist Mainstream teilweise oder in der jüngeren Generation bereits bisexuell bzw. bicurious?
Beiträge von PurpleMonkey
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Djali ich bin beeindruckt! Finde es wirklich schön wie du schreibst und deine Erklärung Religion und sexuelle Orientierung habe ich noch nie so in betracht gezogen, finde ich aber sehr spannend. Danke, hast mich zum nachdenken gebracht=)
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Leider konnte ich den Link nicht öffnen. Was mir aber grad durch den Kopf ging aufgrund deiner Aussage ibibi: Früher war Homosexualität auch nicht angeboren oder anerkannt, sondern einfach nur krank. Die Homosexuellen wehrten sich und es gab einen Diskurswechsel. Heute ist Homosexualität angeboren (in den meisten Ländern auf jedenfall ;P) Aber was ist mit Objectophilen? Pädosexuellen? Asexuellen? Pansexuellen? Bisexuellen? Nekrophilen? Manchmal kommt es mir so vor, dass etwas, was verurteilt werden möchte nicht angeboren sein kann. Wäre es angeboren könnte die Gesellschaft es nicht verurteil. Das wäre ja dann doch irgendwie nicht korrekt. Und da Bisexualität immer noch das Stigma der Promeskuität und Unentschlossenheit prägt und zu dem nur schwer fassbar und einordenbar ist, grenzt man sich doch lieber davon ab und sieht es als Wahl und nicht als Geburtsursache.
Oder was meint ihr? -
Lieber ibibi
Das klingt ganz toll, könntest du mir noch ein paar Informationen geben? Telefonnummer, in welche Richtung es denn gehen soll in den Geschichten, vielleicht ein Link um selbst mehr zu erfahren? Habe leider auf die schnelle nichts im Internet gefunden.
Herzlichen Dank an Alex für sein Engagement =)Grüsse
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Einige unterschiedliche und spannende Gedanken zum Thema Bisexualität, dessen Tabuisierung aber auch Normalität.
"Viele Menschen sehen sich in ihrer sexuellen Orientierung nicht
festgelegt. Avantgardekünstler aus amerikanischen und europäischen
Großstädten bekannten sich als Erste zur bisexuellen Lebensweise. Einige
von ihnen erzählen ihre Geschichte.40 Jahre nach der sexuellen
Revolution gibt es immer mehr Menschen, die sich selbst weder als
eindeutig heterosexuell noch als klar homosexuell definieren. Sie
sprechen daher von "Bisexualität", einer sexuellen Orientierung auf
beide Geschlechter hin. Avantgardistische Künstler, Sänger, Filmemacher,
Schriftsteller und Modedesigner in Großstädten wie Paris, Berlin, New
York, San Francisco und Montreal bekennen sich zu dieser sexuellen
Identität und tragen dadurch auch zu deren Anerkennung bei. Aber kann
man heute bereits von einer "bisexuellen Kultur" sprechen?Die
Dokumentation geht dieser Frage nach und lässt Persönlichkeiten wie die
amerikanische Schriftstellerin Jennifer Baumgardner, die Berliner
Sängerin Luci van Org, den Modedesigner Wolfgang Joop, den Journalisten
Eric Dahan und den Regisseur John Cameron Mitchell zu Wort kommen.all rights reserved by arte"
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Ich hatte vor ein paar Wochen ein sehr schönes Erlebnis bezüglich Outing. Da es mir vor allem bei Fremden leichter fällt mich zu outen, tu ich das gewöhnlich, wenn wir auf das Thema Sexualität zu sprechen kommen. Bisher hatte ich damit nur wenige unbefriedigende Erfahrunge (2 Kommentare bezüglich "ach Bi dass gibts ja gar nicht" aber da kann ich drüber stehen).
Auf jedenfall kam ich vor kurzem mit einem jungen Mann ins Gespräch und er meinte "Ich wünschte ich wäre Bi. Ich liebe meine männlichen Freunde so sehr, sie verstehen mich einfach besser und ich hätte gern eine Beziehung mit ihnen, aber leider kann ich mir keine sexuellen Aktivitäten mit anderen Männern vorstellen."
Ich wollte dies gern teilen, weil ich es ein sehr schöner und positiver und gar nicht abwertender oder ins Lächerliche Gezogene Kommentar war.
Zudem denke ich, dass wir uns ein Outing oftmals viel schlimmer vorstellen. Sprich, dass wir uns zu viele Gedanken machen, was andere denken könnten oder dass sie sich von uns abwenden.
Leider klappt dieser, wie bijocker sagt, selbstverständliche Umgang bei mir selbst auch nicht immer so gut. Aber das kommt schon noch =)
Finde den Satz "Bi Free" übrigens wahnsinnig toll! -
Lieber Schutzraum
Stopp, alles ist gut. Wirklich, und der Teil der dir selbst sagt, du bist okay wie du bist, der ist da und das ist wirklich eine Leistung. Du bist wohl schon ein grosses Stück gegangen um an diesen Punkt zu kommen.
Hast du eine Idee wie du besser mit Leuten in Kontakt kommen könntest? Ist es dir schon einmal gelungen? Und wenn ja wie?
Und viel mehr, wie können wir dir jetzt im Moment helfen? Was brauchst du?Grüsse
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Hallo Schutzraum,
Das klingt doch ganz wunderbar. Vor allem, dass du dich "getraust" zu Queertreffs zu gehen, finde ich eine riesen Leistung. Ich persönlich brauche immer etwas Zeit bis ich mich an eine neue Gruppe gewöhnt habe und mich einbringen kann. Obwohl ich eigentlich ein sehr kontakfreudiger Mensch bin. Wie ist das bei dir? Du sagst du hörst momentan noch mehr zu. Das kann ja auch ganz interessant sein. Die anderen erst kennen zu lernen und vielleicht auch etwas von ihnen zu lernen.
Zudem sagst du, dass du zu Queertreffs gehst, weil dort eine gewisse Offenheit vorhanden ist, dann sollte auch die Offenheit vorhanden sein, dass Nicht-Wissen von einer Person zu akzeptieren. Ich persönlich finde es sogar schön, wenn sich jemand die Möglichkeit lässt, einfach zu lieben. Ich habe mal eine Frau getroffen und die beantwortete meine Frage, zu was sie sich hingezogen fühlt, einfach mit: "Menschen". Ich war sehr beeindruckt von ihr. Daher würde ich mir nicht so viele negative Gedanken darüber machen. Queer heisst ja unter anderem auch einfach "eigenartig, verrückt und verschroben" also bitte leb es aus, sei queer =) Oder wie denkst du denn, könntest du die Sorge oder das Gefühl loswerden, dass du nicht dazugehörst?Und jaaaaa bitte ich unterstütze dich so bei dem Gedanken von der Heteronormativität wegzukommen! Wenn es auch nicht ganz einfach ist und ich mich selbst immer wieder an der Nase nehmen muss, es öffnet doch eigentlich so viele Türen! Hast du eine Vorstellung wie man dies noch besser bewerkstelligen kann, oder wie gehst du vor?
Als ich die anderen Interessen angesprochen habe, meinte ich, dass du dich vielleicht auf den gängigen Datingplattformen umschauen kannst, und falls dir jemand zusagt, dieser Person das persönlich erklären kannst. Falls diese nicht damit einverstanden ist, hast du immer noch eine gewisse Anonymität und musst es ihr nicht ins Gesicht sagen. Das ist teils etwas einfacher.
Aber ich will dir jetzt nicht irgendetwas überstülpen oder aufschwatzen. Das war nur so ein kurz Gedanke. Ich weiss auch leider gar nicht wie Datingplattformen funktionieren.Hab einen ganz wundervollen Abend.
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Hallo Schutzraum
Herzlichen Dank für deinen interessanten Post und deine Offenheit. Zuerst zu deiner letzten Frage: Ich wusste es ca. mit 16 Jahren und bin bisher bei dem Label "Bi" geblieben. Habe ich mir schon Gedanken gemacht, dass ich vielleicht doch Hetero bin und einfach so Frauen schön finde? Ja, hab ich. Hab ich mir schon Gedanken gemacht, ob ich vielleicht auch Pan sein könnte? Ja, hab ich auch. Und ich glaube, es geht vielen Menschen so und ja ich denke auch, dass Sexualität sich entwickeln und verändern kann. Krank ist dabei gar nichts und solange es sich im legalen Rahmen befindet, sollte es auch akzeptiert werden.
Nun aber zu dir, beim lesen habe ich das Gefühl, du kennst dich selbst sehr gut, und du weisst eigentlich auch, was du willst und was nicht. Das einzige was dir fehlt ist das Label/der Name dazu. Verstehe ich dich richtig? Brauchst du denn wirklich einen Namen dafür? Du kannst es ja auch ohne sehr gut erläutern. Und solltest du eine intellektuelle Person treffen, die dir zusagt, sollte diese das auch verstehen, oder liege ich da falsch? Vielleicht ist es einfacher sich nicht zu sehr aDuf die Säule der Sexualität sondern viel mehr auf andere Gemeinsamkeiten zu stützen? Denn deine Identität ist viel grösser und vielfältiger als nur der Name deiner Sexualität.
Deinen Entschluss, dass du der sein willst, der du bist, finde ich wirklich mutig. Das wird bestimmt eine spannende Reise, die du vor dir hast. Deine Befürchtung, es könnte dich jemand nicht so akzeptieren wie du bist - nun ja, wir sind nicht alle gleich und wir können nicht alle mögen. Bezieh es nicht zu sehr auf deine Persönlichkeit. Es wird Menschen geben, die deine Person schätzen und deine Anwesenheit akzeptieren. Wichtig ist doch nur schon, dass du dich selbst magst. Dass du gut mit deinem wahren Ich auskommst, denn dich selbst hast du immer dabei =)
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und positive Energie auf deinem Weg und bin gespannt auf deine Rückmeldung. Ich hoffe, ich habe dich richtig verstanden und nicht völlig am Thema vorbeigeredet =)Herzliche (virtuelle) Umarmung
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Liebe Lati
Mir geht's wie Haru, weiss wie sich das anfühlt, wenn ich auch das Glück hatte, mit dieser Person nicht mehr in Kontakt sein zu müssen.
Du sagst zwar, du hast keine anderen Freunde. Bist du dir sicher, dass da keine andere Vertrauensperson ist, bei der du dich melden kannst?
Die deine Freundin vielleicht auch kennt und andere Möglichkeiten sieht, wie man bei ihr heikle Themen ansprechen kann?Zudem finde ich, dass eine beste Freundin nicht so reagieren sollte. (Niemand sollte das) Aber das ist eine sehr wertende Meinung und darf auch kritisch betrachtet werden.
Auch wenn es schwer sein mag, vor allem da du mit ihr zur Schule gehst (wie lange noch?) und auf den Reithof, wäre für dich eine Ablösung denkbar?Auf alle Fälle bitte hol die professionelle Unterstützung von den angegebenen Webseiten, wenn es dir zu viel wird und du niemanden sonst hast.
Sei stark, du schaffst das und wenn's auch sehr rosig klingen mag es kommt bestimmt alles gut =)Herzliche Umarmung und lass uns wissen wie es dir geht!
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Liebe Manajah
Ich habe mir eine ähnliche Frage gestellt, leider bei der Vorstellungsrunde eingeordnet. Hoppela.
Meine persönliche Meinung dazu ist, dass Bisexualität den meisten nicht geläufig ist. Ich denke dabei an die etwas ältere Generation. Dies soll kein Vorwurf sein, ich denke es ist auch nicht einfach sich bei all den Sexualitäten noch zurecht zu finden.
Durch die teils Unbekanntheit von Bisexualität, denke ich, ist es für mich auch nicht immer einfach darüber zu sprechen. Und ich denke eine verbreitertes aufgreifen dieses Themas wäre hilfreich, beispielsweise durch die Medien. Im positiven Sinne wäre natürlich schön und nicht wie das bei dem einen TV Kandidaten abgelaufen ist (ich möchte seine Sexualität nicht beurteilen aber in den Medien wurde Bisexualität dadurch nicht in einem guten Licht gezeigt).
Auch in Filmen wird selten "Bisexualität" angesprochen, gezeigt schon, aber weniger benannt. Auch in der Literatur findet man wenig eigenständiges Material, was den Anschein erweckt, dass Bisexualität nicht so wichtig ist, sprich ein Unterkapitel von Homosexualität.
Daher denke ich schon, das Bisexualität etwas Tabuisiert wird, aber ich weiss nicht ob dies absichtlich oder durch Unwissenheit geschieht.
Persönlich versuche ich es wie Djali und Peter, einfach drüber reden. Obwohl ich die Hoffnung, dass es eines Tages nicht mehr drauf ankommt, welche Sexualität man hat, noch nicht verloren hab =)Bin etwas müde, ich hoffe mein Geschreibe macht Sinn
Herzlichst, PM