Bi-Interesse gestanden, erstes Treffen mit Mann steht an...

  • Ich will ich mich an dieser Stelle mal zurückmelden und berichten, wie es mir ergangen ist und derzeit ergeht. :) Dieses Jahr habe ich in der Familie einen wichtigen Menschen verloren, der mir viel bedeutet hat, woran ich immer noch zu knabbern habe. Ich weiß nicht, inwieweit dieser Verlust mit in die Gefühlslage reinspielt, in der ich mich gerade befinde.


    Vor ziemlich genau drei Jahren habe ich mein erstes und bisher einziges Mal mit einem Mann erlebt. In meinem Thread kann man nachlesen, dass es damals sehr durchwachsen gelaufen ist. Es war dann auch tatsächlich so, dass ich sehr lange nicht mehr an den Sex mit Männern gedacht habe. Ab und zu kamen die Gedanken wieder, aber ich war mittlerweile der Meinung, dass diese Fantasien als Fantasien einfach besser funktioniert haben, als es in der Realität der Fall war.


    In der Praxis war es so, dass zwischenzeitlich immer mal wieder der Wunsch aufkam, es noch mal zu probieren, das muss so 2015 gewesen sein. Also fing ich wieder damit an, Anzeigen zu schalten und mich auf die Suche nach einem Lover zu machen. Jedes Mal kam ich aber zu dem Ergebnis, dass ich spätestens bei einem Telefonat schon wieder ein ungutes Gefühl hatte. Alleine di Tatsache, mit einem Mann über Sex zu sprechen, empfand ich als sehr merkwürdig. Das heißt, es kam zu keinem Treffen, ich beendete meine Suche nach kurzer Zeit wieder und beließ es dabei.


    Zwischenzeitlich hatte mir meine Frau sogar noch einen anderen sexuellen Herzenswunsch gewährt und mir erlaubt, Sex mit einer älteren Frau zu haben - das sogar zweimal. Die Bedingung war allerdings, dass es eine professionelle Dame sein sollte. Also suchte ich mir Anfang 2015 eine "Hobbyhure", die ich vor gut einem halben Jahr ein weiteres Mal besuchte. Da meine Frau bis dato die einzige Frau war, mit der ich jemals Sex hatte, war es schon ein besonders Erlebnis, mal die Haut eine anderen Frau zu spüren, andere Brüste anzufassen. Auch menschlich passte es ganz gut, nur war ich beide Male wohl so aufgeregt, dass ich schon beim Oralverkehr kam und der Rest der Besuche "nur" aus Gesprächen bestand. Zum GV kam es gar nicht erst, sodass ich zunächst beschlossen hatte, dass es damit für ich gewesen sei. Ich dachte (und vielleicht tue ich das immer noch), dass Sex für mich nur mit Liebe und viel Vertrauen möglich ist. Dass ich nicht der Typ für wechselnde Partner(innen) bin. Trotzdem war ich froh, diese Erfahrungen gemacht zu haben, mal mit einer anderen Frau sexuell zusammen gewesen zu sein.


    Vor einiger Zeit sind auch mal wieder die Bi-Gedanken aufgekommen, die nun (auch mal wieder) so weit geführt haben, dass ich wieder konkreter daran denke, mit einem Mann sexuell aktiv zu werden. Mit meiner Frau hatte ich wieder ein langes Gespräch, aber sie liebt mich immer noch und steht nach wie vor hinter mir und akzeptiert meine Neigung, wofür ich verdammt dankbar bin. Dass sie mich so nimmt, wie ich bin, ist einfach ein Glücksgriff! Meine Frau ist die Konstante in meinem Leben, und umgekehrt ist es genauso.


    Mein Drang nach einem Mann wurde jetzt so konkret, dass ich erneut auf die Suche gegangen bin, letzte Woche mit einem interessierten Mann telefoniert habe, den ich in absehbarer Zeit treffen will, erst mal für ein unbverbindliches Treffen auf neutralem Boden. Aber jetzt, wo es wesentlich konkreter geworden ist, packen mich wieder die Zweifel, und ich frage mich, ob ich das wirklich will. Das Telefonat z.B. war ganz okay. Aber jetzt fühlt es sich irgendwie wieder mehr wie Pflichterfüllung an, frei nach dem Motto: Jetzt habe ich das alles angeleiert, dann muss ich es auch zu Ende bringen. Und sobald es so konkret wird, nimmt auch umgehend wieder das Interesse am Männersex ab.


    Ich weiß einfach nicht, was da in mir vorgeht.  ;( Wieso scheint es erst so wichtig, ist für mich dann aber innerhalb kürzester Zeit wieder eher ein "Abtörner"? Die berühmten kalten Füße sind es definitiv nicht, denn über diese Grenze bin ich ja schon mal gegangen, und auch bei einem Telefonat bin ich schon lange nicht mehr so aufgeregt wie am Anfang. Momentan könnte ich, ohne mit der Wimper zu zucken, das ganze Vorhaben wieder abbrechen und würde mich dabei alles andere als schlecht fühlen. Habt ihr als Außenstehende vielleicht eine Erklärung dafür, was da in mir vorgeht und wieso für mich anscheinend das Prozedere, mir jemanden zu suchen, wichtiger als ein konkretes Ergebnis ist? Irgendwie ist es ja so, dass der Weg dahin für mich reizvoller ist, als an das vermeintliche Ziel zu kommen.


     

  • Guten Morgen


    Vor dem Morgenesden las ich mit grossem Interesse
    Deine Zeilen, denn mir geht es ähnlich.


    Auch von meinem Interesse mit Sex mit einem Mann.


    Gruss
    Jean-Pierre

    Oldtimer-/Youngtimer-Liebhaber
    DAB+-Autoradio-Fan (Radio hören im Auto ohne Rauschen, in CD-Qualität)

  • hallo be_urself


    könnte es sein, dass Du Dir etwas sehnlichst wünscht, das so nicht einfach planbar ist?
    Wir können uns ja verabreden zu völlig spontanem Sex,
    aber sei dann gefälligst da und sei gefälligst spontan 8)
    Ich kenne das. Das ist natürlich völlig absurd. Aber hingehen und reden kostet ja nix.
    Vielleicht seid Ihr entspannt und es ist gut
    oder Du merkst, keinen Bock.


    Just be_urself ;-) Dein Name ist Dein Omen ...


    viel Glück n'Spass
    lg Alex

  • könnte es sein, dass Du Dir etwas sehnlichst wünscht, das so nicht einfach planbar ist?

    Momentan weiß ich gar nicht, ob ich mir dahingehend überhaupt etwas wünsche. Das "Problem" ist auch, dass meine Frau über alles bescheid weiß. Man sollte meinen, dass es das einfacher macht. Aber genau deswegen kann ich nicht einfach alles auf mich zukommen lassen. Meine Frau will nun mal auch wissen, woran sie ist. Zumal sie auch schon sehr lange dieses HIn und her mitmachen muss.


    Ich glaube, mich stört irgendwie immer noch, dass an einem Penis auch noch ein ganzer Mann dranhängt. ;) Aktuell überlege ich sogar, ob ich es nicht doch mal mit einer Shemale versuchen soll. :S Aber dann hätte ich auch die weiblichen Reize, die für mich in der Regel so wichtig sind. Ach, ich weiß auch nicht...

  • Martin


    Mit einer TS war so ein Gedanke, weil es sich bei mir meist ausschließlich auf den Penis konzentriert und mir der Rest "zu viel Mann" ist. So hätte zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, wobei das auch nur so ein spontaner Gedanke war. Ans Bleibenlassen habe ich auch schon oft gedacht, vor allem dann, wenn ich an meine erste und bislang einzige Erfahrung zurückdenke. Wobei es auch sein kann, dass ich damals komplett neben mir stand, weil ich so aufgeregt und alles so neu für mich war. Ich weiß es nicht. Mich umtreibt der Gedanke, es vielleicht noch mal zu erleben, dann aber viel bewusster. Momentan stehe ich mit einem interessierten Mann in Kontakt (und das schon seit wenigen Wochen), und es hilft mir erst mal, dass ich noch nichts überstürzt habe und er mich auch nicht drängt. Ich habe auch, entgegen meiner Absicht, bis jetzt noch nichts abgesagt, sondern will erst mal sehen, wie ich mich bei dieser behutsamen Annäherung fühle.


    etwas-bi


    Solche Saunagänge fallen eher raus, weil ich meiner Frau versprochen habe, absolut diskret zu sein.

  • Eigentlich suchst Du nur "den Schwanz" und nicht den Mann dahinter? Ja, auch eine Option. Ich für mich finde einfach einen Mannenkörper attraktiv (gut eher die Twinks, keine Glatze, keine Supermachotypern). Der Schwanz ist da für mich nur ein Teil davon. Eine Frau mit einem Pimmel macht mich überhaupt nicht an (weder Fisch noch Vogel). Sauna auch nicht, das ist mir viel zu direkt. Kannst ja irgendwo ein Glory-Hole suchen, da hast Du nur Penis, da wird alles reduziert auf das. Und Du kannst zupacken oder es sein lassen. Irgendwie würde ich mir mal eine Deadline setzen, das Hin und Her ist doch auch für Deine Frau sehr belastend. Dass Sie Dich zu einer Nutte schickt zeugt aber sehr von Toleranz. Respekt! Irgendwie scheint es aber mir, dass Du mit "Projekt" Mann nicht so recht weiter kommst. Weisst Du wenigstens auf was Du für Typ Mann stehst? Oder nur auf den Penis?

  • Eigentlich suchst Du nur "den Schwanz" und nicht den Mann dahinter? Ja, auch eine Option. Ich für mich finde einfach einen Mannenkörper attraktiv (gut eher die Twinks, keine Glatze, keine Supermachotypern). Der Schwanz ist da für mich nur ein Teil davon. Eine Frau mit einem Pimmel macht mich überhaupt nicht an (weder Fisch noch Vogel). Sauna auch nicht, das ist mir viel zu direkt. Kannst ja irgendwo ein Glory-Hole suchen, da hast Du nur Penis, da wird alles reduziert auf das. Und Du kannst zupacken oder es sein lassen. Irgendwie würde ich mir mal eine Deadline setzen, das Hin und Her ist doch auch für Deine Frau sehr belastend. Dass Sie Dich zu einer Nutte schickt zeugt aber sehr von Toleranz. Respekt! Irgendwie scheint es aber mir, dass Du mit "Projekt" Mann nicht so recht weiter kommst. Weisst Du wenigstens auf was Du für Typ Mann stehst? Oder nur auf den Penis?

    Ganz ehrlich? EInen Typ Mann habe ich überhaupt nicht. Ich kann auch nicht sagen, dass ich Männer grundsätzlich attraktiv finde. Ich habe auch noch nie einem Mann hinterhergeschaut. Ich glaube, es reduziert sich wirklich nur auf den Penis. Ob ich mich deswegen als bisexuell bezeichnen kann, weiß ich gar nicht. Aber vielleicht zeigt das auch nur, wie unterschiedlich "ausgeprägt" Bisexualität sein kann.


    Der "Witz" ist ja, dass ich schon Sex mit einem Mann hatte, der aber sehr durchwachsen war. Kann man hier im Thread ja nachlesen, wie ich mich damals gefühlt habe. Du hast recht: MIt dem "Projekt Mann" komme ich echt nicht weiter. Scheint in der Fantasie einfach besser zu funktionieren. Momentan tendiere ich auch eher dazu, die Sache endlich mal abzuhaken. Stimmt schon, meine Frau hat dieses Hin und her wirklich nicht verdient, und das ist auch genau das, was sie dabei am meisten genervt hat. Ich habe auch gestern dem Mann abgesagt, weil ich irgendwie kein gutes Gefühl hatte.


    Das mit der Deadline ist eigentlich eine gute Idee, die aber in der Vergangenheit nicht viel gebracht hat...  ;) An Glory Hole habe ich allerdings kein Interesse, das ist mir einfach zu "schmuddelig", und meine Gesundheit ist mir auch wichtig. Aktuell reizt es mich viel mehr, es noch mal mit der Hobbyhure zu versuchen. Ich glaube, dabei habe ich mich wesentlich wohler und erregter gefühlt. Ich weiß auch nicht, aber gefühlt komme ich mit dem Männerkram nicht weiter, wundere mich aber darüber, dass mir das Thema immer wieder in den Sinn kommt.

  • Ich habe mich jetzt dazu entschieden, die Sache endlich ruhen zu lassen. Was bringt es mir denn, wenn ich mich so damit quäle und unwohl fühle? Dem Mann habe ich ausführlich geantwortet und abgesagt, und ich denke, dass er es versteht. Ich glaube, dass die Einsicht, doch nicht so bi zu sein, wie ich immer dachte, genauso ein langwieriger Prozess ist, wie mir damals einzugestehen, dass eine gewisser Neugier vorhanden ist. Diese Fantasien haben sich so lange aufgestaut, dass ich mir erst mal eingestehen muss, dass es in der Realität einfach ganz anders aussieht. Das geht wohl nicht von heute auf morgen. Ich denke, dass bei mir einfach nur eine gewisse Faszination für den Penis vorhanden ist. Wobei das in Sachen Brüste noch ausgeprägter ist. ;)


    Ein weiterer Besuch bei der Hobbyhure steht aber definitiv noch an, worauf ich mich schon sehr freue.  ^^  Darauf schaue ich wesentlich freudiger als auf alles, was in der Vergangenheit mit Männern zu tun hatte. Ist ein Gefühl, das mir viel mehr Wohlbehagen und Erregung verschafft.

  • Da kann man Dir nur gratulieren, dass Du mal klare Verhältnisse schaffst. Und Deiner Frau gönne ich einen virtuellen Blumenstrauss bei Deinen Irrungen und Wirrungen. Und sollte das Bi-Gefühl nochmals hochschwappen, würde dich den gleichen Weg wie bei der Hobby-hure wählen. Und zwar schneller, die Warterei hat Deine Frau nicht verdient. Also viel Glück auf Deiner sexuellen Selbstfindung.......im klaren Hetero-leben! :D

  • Und sollte das Bi-Gefühl nochmals hochschwappen, würde dich den gleichen Weg wie bei der Hobby-hure wählen. Und zwar schneller, die Warterei hat Deine Frau nicht verdient. Also viel Glück auf Deiner sexuellen Selbstfindung.......im klaren Hetero-leben! :D

    Hatte ja damals schon dieses eine Erlebnis. Aber wenn ich ehrlich bin, besteht da eigentlich keine Wiederholungsgefahr. Schon damals hat es in der Fantasie besser funktioniert, was heute sicherlich auch nicht anders wäre. Aber jetzt bin ich definitiv an einem Punkt, an dem ich sagen kann, dass meine gefühlte Bisexualität nicht groß genug ist, um wieder mit einem Mann in die Kiste zu gehen. Sollte der Wunsch aber noch mal aufkeimen, werde ich das vielleicht wirklich entsprechend "professionell" lösen. Aber ich glaube nicht mehr, dass es noch mal so weit kommen wird.