Bericht aus der Bi-Guppe Zürich

  • Bisexuelles Coming-Out“ war ein Thema des Bi-Treff, der jeweils am ersten Donnerstag im Monat in Zürich stattfindet. Jeder von uns erzählte von seinen Erfahrungen, die er bei seinem Coming-Out machte. Sei es, dass dieses freiwillig stattgefunden hatte oder von aussen erzwungen wurde. Das Bisexuelle Coming-Out scheint deshalb so schwierig, weil die meisten Menschen zwar Vorstellungen über die lesbische oder schwule Lebensweise haben, sich aber nicht vorstellen können, dass es so etwas wie Bisexualität überhaupt gibt, respektive wie sie lebbar sein soll. Der Erklärungsbedarf ist viel grösser, und man stösst als Bisexueller immer wieder auf die Tatsache, dass eine Entscheidung erwartet wird, sich zur einen oder anderen Seite zu bekennen. Partnerinnen von Bisexuellen werden bemitleidet, stossen auf Unverständniss, dass sie bei „so einem Mann“ bleiben, wenn sie outen, dass ihr Mann auch sexuelle Beziehungen zu anderen Männern habe, was bewirkt, dass sie sich gesellschaftlich zurückhalten oder gar zurückziehen. Wir stellen fest, dass hier noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden muss. In allen Geschichten, die wir einander erzählten, kam früher oder später die Rolle des eigenen Vaters, dessen Widerstand oder Unverständnis zum Thema Bisexualität zur Sprache. Aber auch ein abwesender, oder nicht vorhandener Vater kann das Männerbild prägen.